Welcher Lehrer hat dich am meisten beeinflusst? Warum?
Aus der Erzählung Pudingabitur.
Meinem Religionslehrer gewidmet. Ein aufrechter Humanist RiP, leider oft verkannt und verlacht .

Welcher Lehrer hat dich am meisten beeinflusst? Warum?
Aus der Erzählung Pudingabitur.
Meinem Religionslehrer gewidmet. Ein aufrechter Humanist RiP, leider oft verkannt und verlacht .
Was beunruhigt dich am meisten?
Liebe Facebook Leserinnen und Leser, liebe Leser*innen meines Blogs
Im Zuge der Fastenzeit habe ich meinen Facebook Konto deaktivieren!
Dafür gibt es viele Gründe.
Zum einen ist Facebook ein Lebenszeit Fresser.
Facebook bildet keine verlässlichen Informationsquellen für wirklich wichtige Dinge
Facebook trägt nicht dazu bei eine Meinungsbildung zu fördern die auf einen ehrlichen Diskurs unterschiedlicher Auffassungen ausgelegt ist.
Eher im Gegenteil:
Facebook trägt zu einer vereinfachenden einseitigen Sicht der verschiedenen Auffassungen und Haltungen bei.
Facebook trägt nicht zu einem konstruktiven Miteinander bei.
Facebook spaltet, Gruppen, Organisationen, ja sogar verwandtschaftliche und familiäre Bezüge.
Facebook trägt zu einer Barbarisierung der sprachlichen Umgangsformen bei.
Facebook wird rein kommerziell betrieben.
Nicht der Mensch, sondern der Profit steht im Vordergrund.
Daran möchte ich mich fürderhin nicht mehr beteiligen.
Wofür entscheidet Ihr euch? Ich entscheide mich für Zorn.
P.S.: Wenn Ihr weiterhin die Beiträge auf meinem Blog lesen wollt.
Einfach mal reinschauen.
Etwas alle 4 Wochen erscheint ein neuer Beitrag.
http://www.arminherzberger.com
Seid herzlich gegrüßt.
Du schreibst deine Autobiographie. Wie lautet dein Eröffnungssatz?
Mein Eröffnungssatz, der gleichzeitig als Überschrift gilt, lautet:
„Willkommen im Klippdachsland„
Meine Erzählung betrachtet die vergangen 60 Jahre, vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Zeitenwende, angefangen in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis in die Gegenwart, begleitet von autobiographischen Ereignissen und Erlebnissen.
Dabei lege ich auf bestimmte Formen des Erzählens wert. Das ist mir wichtig.
Ich schreibe mit eigenen lyrischen, satirischen, und gesellschaftskritischen Texten, gelegentlich auch vor dem Hintergrund von theologischen und auch psychoanalytischen Deutungen. Zitate sind immer besonders gekennzeichnet.
Landschaften, Architektur sowie die Sinneseindrücke der Jahreszeiten spielen bei mir eine bedeutende Rolle. Der Herbst und vor allem der Winter kommen dabei besondere oft zur Geltung. Die meisten meiner Erzählungen spielen in dieser Zeit.
Am wichtigsten aber ist mir der Geruchssinn, sagt er doch über das eigentliche Sosein oft mehr aus alle übrigen Sinne.
Viele Geschichten und Gedichte vermitteln ein graues, düsteres Bild. Auch das geschieht nicht ohne Grund.
Sagt man doch, ein Mensch der schreibt könne eigentlich nur jenes gut zu Papier bringen, was er fühlt, denkt und empfindet. Dem bin ich beim Schreiben nachgekommen. Hier ein Beispiel:
Wer einen unbeschwerten, leichtfüßigen ungezwungenen Lesestoff sucht, ist hier wahrscheinlich nicht an der richtigen Stelle.
Meine Texte mögen gelegentlich recht eigenartig und sperrig erscheinen. Nicht selten bediene ich mich satzweise dem mittelhessischen Dialekt meiner Heimat. Das mag den Leser gelegentlich kryptisch erscheinen.
Ich tue dies jedoch mit voller Absicht, auch um manche Eigenartigkeiten der Menschen dieses Landstriches literarisch zu fassen.
Meine Geschichten variieren das Thema Heimat in vielfältiger Weise.
Ein großes Vorbild ist mir dabei der Schöpfer des Film-Epos „Heimat“, Edgar Reitz geworden.
Zum Hafen gelangt man durch Stürme
Eine Projektbeschreibung aus dem Jahre 2008 zum Thema: Inklusion, bürgerschaftliches Engagement und Bürgerrechte.
Schon ein Weile her, aber immer noch aktuell. Inklusion als andauernde gesellschaftpolitische Aufgabe, vor dem Hintergrund der UN-BRK. Hier in leichter Sprache
Inklusion ist ein Prozess
Welche Idee stand zu Beginn der Möglichkeitsdenker?
Bei einem anschließenden Abendessen zeigt sich Erika Schmidt zufrieden mit der vorangegangenen öffentlichen Veranstaltung.
Sie war 2011 eine der GründerInnen der Möglichkeitsdenker. Erika Schmidt ist Nutzerin, wie in Deutschland Lebenshilfe-KundInnen genannt werden, des ambulant unterstützten Wohnens im nahe gelegenen Ort Netphen.
Hier hat sie gemeinsam mit anderen BewohnerInnen 2004 drei inklusive Freiwilligenprojekten initiiert:
den Netphener Tisch, eine Lebensmittelausgabe für Hilfsbedürftige,
den Netphener Mittagstisch, wo für dieselbe Zielgruppe gekocht wird,
und die Krabbelgruppe „Die Rasselbande“.
Außerdem unterstützen die AktivistInnen ein Schul-Projekt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
Was dieses Engagement für die Beteiligten bedeutet, wird klar, wenn man Erika Schmidt über „ihre Rasselbande“ reden hört.
Mit großer Begeisterung zeigt sie Kinderbücher und Spielzeug, erzählt vom Ausflug zum Spielplatz.
Eine liebevollere Betreuung ist für die Eltern, die derweil ihre Einkäufe erledigen können, kaum vorstellbar.
Schwere leichte Sprache:
Auch mit komplexen gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigen sich die Möglichkeitsdenker.
Bei einer ihrer Jahrestagungen war etwa die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt Thema.
Wissenschaftlich beraten werden sie vom Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste der Universität Siegen, deren Sprecher Albrecht Rohrmann Mitglied der Möglichkeitsdenker ist.
Lernen können dabei beide Seiten, denn Voraussetzung für alle Veranstaltungen ist das Verwenden einer einfachen Sprache.
Dass die auch Wissenschaftler erlernen können, haben die Möglichkeitsdenker gezeigt – wie so viel anderes unmöglich Scheinende auch.
„Jeder Mensch kann etwas beitragen zu einer Gemeinschaft, die Vielfalt wertschätzt und Teilhabe für alle aktiv ermöglicht. Freiwilliger Einsatz ist ein Baustein unserer Gesellschaft.“ sagt Armin Herzberger:
„Inklusion ist eine Leitidee, an der wir uns orientieren und an die wir uns kontinuierlich annähern, selbst wenn wir sie nie vollständig erfüllen können. Inklusion ist kein Ergebnis, sondern ein Prozess. Die Lebenshilfe Möglichkeitsdenker sind angetreten, an dieser Aufgabenstellung konsequent und praxisorientiert gemeinsam mit Menschen mit Einschränkungen zu arbeiten – und zwar von Anfang an.
Wie sind Sie auf das Thema Freiwilligenarbeit gekommen?
Zu unserer Gesellschaft gehört auch das Recht auf freiwilligen ehrenamtlichen Einsatz.
Jeder Mensch ist einmalig.
Und, jeder Mensch kann etwas beitragen zu einer Gemeinschaft, die Vielfalt wertschätzt und Teilhabe für alle aktiv ermöglicht. Freiwilliger Einsatz ist ein Baustein unserer Gesellschaft.
Er erfüllt die besten Ziele:
Das Streben nach Frieden,
Freiheit,
Lebenschancen,
Sicherheit und
Gerechtigkeit
für alle Menschen.
Welche Stolpersteine gibt es dabei? Bürgerschaftliches Engagement und Bürgerbeteiligung gelten vielfach immer noch als Betätigungsfeld der gebildeten Mittelschicht.
Von ausgegrenzten, diskriminierten und beeinträchtigten Menschen als bürgerschaftlich Engagierte und politisch Aktive ist fast nichts zu hören.
Vor allem bei Menschen mit seelischen Erkrankungen, Menschen mit Lernschwierigkeiten
und sozial isoliert lebenden Menschen bestehen noch viele strukturelle, materielle und kulturelle Barrieren.
Dem gilt es entgegenzuwirken.“
Quelle:
Lebenshilfe Graz
2017
Für Ihn begannen die Raunächte am 22. Dezember.
Großmutter Friedelinde beging Ihren Geburtstag. Dieses Wiegenfest wurde, wie üblich im Klippdachsland, groß gefeiert. Die Verwandtschaft erschien vollzählig, nahe Freundinnen und Freunde waren ebenfalls geladen.
Nicht persönlich, jeder wusste um diese Feier und kam wie selbstverständlich vorbei.
Die einen zum Nachmittagskaffee, andere wiederum zum Abendessen.
Er selbst froh, der Schule für 3 Wochen entronnen zu sein.
Die Feier am Abend war gesellig, laut und verqualmt.
Wilhelm Weiß Inhaber eines alteingesessenen Unternehmens saß qualmend am Kopf der Geburtstagstafel, und beklagte jammernd die sinkende Nachfrage und sah sich kurz vor der Insolvenz.
Die übrigen Gäste waren davon unbeeindruckt, wusste doch jeder um dieses alljährliche Lamento.
Zur Insolvenz kam es nie, eher im Gegenteil.
Wilhelm Weiß Inhaber eines alteingesessenen Unternehmens saß qualmend am Kopf der Geburtstagstafel, und beklagte jammernd die sinkende Nachfrage und sah sich kurz vor der Insolvenz.
Die übrigen Gäste waren davon unbeeindruckt, wusste doch jeder um dieses alljährliche Lamento.
Zur Insolvenz kam es nie, eher im Gegenteil.
Ein pensionierter Bahnbeamter in Begleitung seine zweiten Frau erkundigte sich bei Onkel Theodor:
Sei er nun in die nächsthöhere Gehaltsstufe aufgestiegen „Theo, Theo, Theo!
A11, A12, A13?
„Bäsd doch Schuleer die wönn doch gudd bezoold onn hoo die halwe Zeid Feerie.“
(Du bist doch Gymnasiallehrer.
(Die verdienen doch gut und haben die meiste Zeit Ferien.)
Theo nahm es gelassen.
Er hörte zu, nickte, machte die eine oder andere launige Bemerkung, rauchte dabei seine Reval ohne Filter.
Im Übrigen war er noch einer wichtigen Aufgabe gewärtig.
Er, Hoobs Henner war leidenschaftlicher Zigarillo Raucher der Marke „de Zetjes“.
Entsprechend war seine Stimme rauchig, laut und durch Räuspern und Husten unterbrochen. Trotzdem wirkte er auf seine raue Art, freundlich und humorvoll.
Die besondere Aufgabe für Onkel Theodor bestand nun darin, den Gemeindepfarrer, nachdem dieser gratulierend die Segenswünsche der Kirchengemeinde überbracht hatte, für angemessene Konversation mit dem Geistlichen zu sorgen.
Er tat dies nur äußerst ungern, wohl um seiner Mutter Friedelinde einen Gefallen zu tun.
Der Geistliche blieb zum Abendessen, delektierte sich reichlich an Kartoffelsalat, Nudelsalat, heißer Fleischwurst und deftigen Bratwürsten.
Ging dann bald wieder, verabschiedete sich kurz, satt zufrieden in der Gewissheit wieder einmal etwas Gutes für seine Schäfchen getan zu haben.
Die Familienfeier fand selbstredend in der guten Stube statt.
Die war Ende Dezember, vorher unbeheizt, eiskalt.
Schon am frühen Vormittag ward Opa Gregorius beauftragt den Ölofen anzuzünden.
Es war ein großer Ofen, ein Doppelbrenner.
Zwei Öfen gekoppelt, zwei Brennkammern, ein großer Öltank, dies alles mit braunem Emailblech verkleidet.
Opa Gregorius machte sich ans Werk begab sich mit einer Heizölkanne in die Scheune wo sich ein Öltank aus Stahlblech orange mit Bleimennige zwecks Korrosionsschutz gestrichen ganz hinten rechts in der Ecke befand.
Der Tank war rechteckig, stand auf vier Füßen, die ihn etwas achtzig Zentimeter vom Boden erhob.
Ganz unten in der Mitte des Tankbodens befand sich ein Kipp Hahn, goldglänzend aus Messing.
Der Kipphebel war rot lackiert, um zu verdeutlichen, dass man dort drücken musste, um Heizöl zu zapfen.
Dieses Tank war und blieb ein stetiges Ärgernis.
Man konnte, selbst beim Walten lassen größter Vorsicht nicht verhindern, dass der eine oder andere Tropfen nicht in der Kanne landete, sondern seinen unheilvollen Weg auf der Innenseite der Kanne suchte und sogleich diesen typischen Heizölgeruch verbreitete.
Dieser „Heizölduft“ begleitete ihn während seiner gesamten Kindheit.
Ein Tribut an die Moderne, als Holz und Kohle mit ihrer wärmenden Kraft allmählich abgelöst, dem Heizöl weichen musste.
Das Entzünden dieser Ölöfen war eine Kunst für sich.
Opa Gregorius war in der Regel für diese verantwortungsvolle Aufgaben zuständig.
Ein Streichholz ummantelt von einem Streifen rotem Paraffinpapier musste angezündet werden.
Brannte es, galt es das brennende Zündholz alsbald in den schwarzen Schlund des Brenners zu werfen.
Mit ein wenig Glück landete das Streichholz auf den Boden des Schlundes, hoffend, dass es dort eine kleine Pfütze Heizöl vorfand, um es zu entzünden.
Das gelang beim ersten Versuch höchst selten.
Opa Gregorius, ein geduldiger ruhiger in sich ruhender Mann, nahm sich Zeit für diese Prozedur.
Sie gelang beim dritten Anlauf.
Vorher allerdings musste er der Regler des Ofens auf Anzünden stellen.
Wartete man zu lange, lief Zuviel Öl in den Schlund, hatte sich da keine Pfütze, sondern kleiner See gebildet. Zündete man dann, drohte ein Unglück.
Das Öl begann zu brennen, der Ofen wurde warm und wärmer, ein wahres Höllenfeuer entstand.
Sogleich war Gefahr im Verzug. Der Ofen begann zu grummeln und zu rumpeln. Kam es nun noch heftiger, explodierte das Öl-Gemisch mit einem lauten Rumms, der schwere Stahldeckel flog in die Höhe, ein stinkendes Gemisch aus Ruß und Öl Dunst schoss heraus.
Ein Chaos. Die Tapete über dem Öfen schwärzte sich, der Gestank war noch tagelang zu riechen.
Noch schlimmer konnte es kommen, wenn das Höllenfeuer so schlimm wütete, dass sich das Ofenrohr rot verfärbte und zu glühen begann.
Zimmerbrand Gefahr lag in der Luft.
Beruhigte sich der Ofen nicht, blieb eigentlich nur noch eines.
Die Feuerwehr musste anrücken.
Oma Friedelinde stand seit jeher mit dem Ölofen in der guten Stube, auf Kriegsfuß und sagte dann:
„Vadder gug doch nomoo i der Wohnstowwe.
S wööd onn wödd ned woorm. Jedes Joohr dosselwe. Der oole Trampelbock.
Äich pagge mern noch onn schmäisen fädd.“
(Du Vater, sei so gut und schaue nochmal nach dem Ofen in der guten Stube. Ich befürchte es wird nicht warm bis unsere Gäste kommen.
Der Ofen ist ein alter Trampelbock {In dem Falle: ein Gegenstand, der nur träge funktioniert, nachlässig hergestellt ist, zum Gebrauch nicht mehr viel taugt und bald entsorgt werden müsste.})
Sehr ähnlich ging es den Stühlen am großen Tisch im Wohnzimmer. Auch die wurden nur bei Familienfeiern benutzt. Standen ansonsten ordentlich aufgereiht am Wohnzimmertisch und harrten geduldig auf deren eigentliche Funktion.
Der Stil dieser Sitzmöbel, ziemlich eindeutig.
Art Deco
Klare horizontale und vertikale Linienführung, die Form folgte eindeutig der Funktion eine Stuhles. Nämlich sitzen.
Oma Friedelinde war allerdings vom Sitzkomfort und der Bequemlichkeit dieser Sitzmöbel keinesfalls überzeugt.
„Die oole Kweelhelzer. Äss ned droff ze sedez“
(Diese alten Quäl Hölzer. Man kann darauf sehr schlecht sitzen.)
Oma und Opa hatten Ende der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts geheiratet. Omas Aussteuer musste noch mit Mobiliar ergänzt werden.
Daher die 4 Stühle aus massivem Buchenholz, mit dem Malerpinsel gemasert, wie damals üblich und anschließend fast schwarz lasiert.
So gegen halb zehn Abend, die Feier war im vollen Gange, ertönte plötzlich, draußen vom Hof ein kräftiges „Jeep“.
Alle horchten auf, wunderten sich aber nicht.
„Doss aß dä Emmerich!“
(Das ist der Emmerich!)
Auch er war nicht verwundert, wartet schon darauf, dass sich sein Freund, der so viele Jahre älter war als er, bemerkbar machte.
Er sprang auf, ging behände zum Vorraum des Kuhstalls, öffnete den oberen Teil der Stalltüre und rief: „Ich komme grood.“ (Einen Augenblick, ich bin gleich so weit!)
„Läss dä Zeit.“ (Keine Eile, wir haben Zeit.) sprach Emmerich und malte im frisch gefallenen Schnee einen Kreis. Sein bester Freund, Martinus R.I.P, war selbstredend auch dabei.
Er zog den gefütterten Parka, mit dem blauen Aufnäher auf dem ein stilisierter Weißstorch und das Kürzel DBV (Deutscher Bund für Vogelschutz), gestickt war über seinen Rollkragenpullover zog den Reißverschluss bis oben hin zu.
Rodelmütze nach Art der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts auf das Haupt. Emmerich war gekleidete wie immer, nur der kalten Witterung angemessen.
Graue Knickerbockerhosen aus dickem Drillichstoff dunkler Rollkragenpullover ein fast schwarzer Wollmantel.
Auf dem Haupt eine graue Pudelmütze.
Wollhandschuhe steht’s dabei auch der unvermeidliche Spazierstock mundartlich (Kreggestägge) genannt.
Los ging’s.
Inzwischen hatte es aufgehört zu schneien.
Der Himmel klarte auf, Sterne begannen zu funkeln, das blasse Band der Milchstraße zog sich über den klaren Himmel.
Ein Halbmond, gerade aufgegangen, verbreitete ein weißes zurückhaltendes Licht.
Schneekristalle glitzerten.
Unser Ziel.
Der „Palm Weg“ so bezeichnet, weil er mitten durch eine Fichtenschonung verlief.
Links und rechts entlang des Weges breiteten sich Fichtenzweige, ähnlich wie Palmwedeln aus und verbreiteten ein betörenden Duft nach Wald, Fichtennadelharz und Holz.
In dieser klaren kalten Winternacht ein wahrhaft magischer Ort.
Eine gute Gelegenheit gelassen zu denken, zum Träumen und zum Phantasieren.
Emmerich erzählte von seinen Erlebnissen im Krieg.
Martinus und er lauschten aufmerksam.
Emmerich erzählte von seinen Erlebnissen im Kriege. Martinus und er lauschten aufmerksam es war immer wieder interessant ihm zu lauschen. Erzählte anschaulich voller persönlicher Eindrücke aus dieser schrecklichen Zeit oft anekdotisch launisch und fantasiebegabt.
Freilich so wie die meisten Menschen aus dieser Generation die Schrecken die Verbrechen die persönliche Not die erlebten Traumata, die nie verarbeitet werden konnten, die Verkrüppelung der Seelen bei Opfern und Tätern weitgehend verschweigend weil Not und schuld immer noch quälten.
Zielstrebig voran, ganz am Ende dieses verwunschenen Palmweges bemerkte Emmerich lapidar:
„Hald er Jonnge mehr säi doo.“
(Haltet ein meine jungen Freunde wir haben unser Ziel erreicht.)
Sie verließen den Weg der tiefe Radspuren zeigte. Spuren vor allem vom Traktor des Jagd Aufsehers namens Eduscho. Der eilfertig Winterfutter für das Reh und Rotwild in dafür vorgesehene kleine Hütten verbrachte, die mit Heuraufen versehen waren um den Hunger des jagdbaren Wildes zu stillen.
Aber auch die Radspuren vom Jeep des Jagdherrn, der auf die Pirsch ging, oft begleitet von Jagdgästen die vor allem auf Trophäen aus Waldwege befahren durften um auf Hochständen Hochsitzen frierend ihre Ansitze vollführten mit Jagdflinten bewaffnet.
Eine mit Verlaub zweifelhafte Form der Jäger und Jäger.
Bedingt durch die intensive Winter Förderung des Rio droht Wildes ergab sich zwangsläufig eine deutliche Steigerung dieses Jagdbaren Wildes mit der Folge, dass Schäden an Verbiss des Jungen nach nachwachsenden Baumbestandes deutlich überhandnahmen. Wann musst du ständig einzäunen und unbegrenzt nachpflanzen. Überwiegend mit Fichtenbäumchen eng bepflanzt. Wollte man doch möglichst bald ausgewachsenes Fichtenholz ernten und daraus Erträge und Gewinn zu erwirtschaften.
Wie fasste diese Art von Waldwirtschaft der Revierförster Roderich Brei beim Feierabendbier der Kneipe des klugen Wirtes Jakob Rip zusammen:
„ich bin ein Wirtschaftsmann. Der Wald muss Geld bringen.“
Die Folgen dieser katastrophalen auf rein wirtschaftliche Gesichtspunkte beruhende Weltwirtschaft des 60er bis 70er Jahre im vergangenen Jahrhundert sind nun für jeden der sehenden Auges durch Wald und Flur des Klippdachs Landes wandert wandelt sichtbar.
Die in dieser Zeit massenhaft gepflanzten Fichten Monokulturen sind ein Zeugnis des fortschreitenden Klimawandels. Nun in diesem neuen Jahrhundert sind die erschreckenden Ergebnisse zu betrachten. Wer dies nicht sieht, nicht bemerken will, sollte diese Bemerkung sei erlaubt, doch noch einmal darüber nachdenken aus welchen Quellen er diese Informationen erhält.
Dem fiel auch der Palm Weg, dieser verwunschene Pfad mitten durch einen dichten Fichtenforst, dem globalen Klimawandel zum Opfer. Baumleichen kahl und vertrocknet, die meisten bereits abgesägt und abtransportiert. Was übrig blieb war, bot einen traurigen Anblick.
Ein kahler vertrockneter Berghang leblos im Sommer schutzlos der brennenden Sonne ausgesetzt.
Aber dann schon nach einem Jahr kam Hoffnung auf. Ganz zart keimten kleine hellgrüne Pflänzchen auf, ein neuer grüner Hoffnungsschimmer entstand. Erst verhalten im zweiten Jahr schon deutlich mutiger. Was dort keimte war das, was im Klippdachsland schon vor der künstlichen Fichteninvasion heimisch war.
Ein Niederwald aus Birken, Ginster, Ebereschen kleinen Buchensämlingen kleine Eichen, Brombeere, Himbeere, Haselnuss, Esche, Erle. Noch viele andere Pioniergewächse, die schon nach einigen Jahren einen robusten Niederwald bildeten, artenreich für Flora und Fauna und wunderschön anzuschauen.
Martinus, wie immer in weißer Vorrausicht, hatte einen grauen Leinenbeutel dabei.
Darin befand sich ein kleines Beil. Grüne Klinge, hölzerner Schaft. Handlich und leicht.
Martinus verfügte schon zu jener Zeit über ein beachtliche Anzahl von Handwerkszeug.
Sein Vater R.i.p ein ruhiger besonnener Mann immer das Positive im Leben hervorhebend war zu jener Zeit Nebenerwerbsbauer Gemeindediener und nebenberuflich Haus Schlachter.
Er fungiert auch als verantwortungsvoller Vorsteher der Nebenzweigstelle der örtlichen Sparkasse. Vor allem hier aber auch Jahre zuvor als Gemeinderechner.
Dieses Amt hatte er von seinem Vater übernommen der sich ebenso wie ist dein Sohn als begnadeter Kopfrechner erwies.
So besaß sein Vater neben Schaufel, Kreuzhacke auch eine Bügelsäge mit geschärfter „Wolfzahnung“ des Sägeblattes. Martinus durfte sich dieses Handwerkszeuges bedienen.
Wusste sein Vater doch um die Umsichtigkeit seines Sohnes im Gebrauch seiner Werkzeuge. Aus diesem Fundus rührte auch dieses kleine handliche Beil.
Am Ende des winterlichen Palmweges befand sich rechts eine Fichten Schonung. „Mer säi doo eer Jonnge.“ (Wir sind am Ziel angekommen meine lieben jungen Freunde.) bemerkte Emmerich beifällig.
Glitzernder Pulverschnee reichte ihnen nun nahezu bis an die Stiefelschäfte.
Trotz des Halbmondes, letzte Wölkchen waren vorbeigezogen, reflektiert durch den weißen magisch glitzernden Schnee, erschienen die winterliche Landschaft in einem hellen grau blauen Schimmer der es zuließ die kleinen Fichtenbäumchen klar zu erkennen.
„Hi örre!“ (Dort ist er!) sprach Emmerich fröhlich und mit Genugtuung.
„Doss äss inser Kräsboom.“ (Das ist unser Weihnachtsbäumchen.)
Vorsorglich wie es seine Art war hatte Emmerich bereits im Herbst einen roten Wollfaden an einem markant hervorstehenden Ast des Bäumchens gebunden.
Nun, es war an der Zeit und Martinus ging fachkundig ans Werk.
Behende schüttelte er das Bäumchen um es von vom Schnee zu befreien, daẞ gelang verbunden mit einer Wolke von Schneekristallen welche durch die Nacht stoben und funkelnd zu Boden schwebten.
Sodann scharte er mit seinem rechten Stiefelabsatz den verbliebenen Schnee zur Seite.
Es war ein stattlicher Weihnachtsbaum fast 3 Meter in der Höhe und der Boden gut 1,5 Meter breit. Aufrecht gewachsen eine gleichmäßige Pyramide aus Ästen und Zweigen ebenmäßig gewachsen.
Drei bis vier Axthiebe am Stamm des Baumes und schon neigte er sich sacht zu Boden.
Dabei stieg Ihnen ein typischer unnachahmlicher Duft in die Nase Fichtenharz Duft und der Geruch von frisch geschlagenem Nadelholz ganz verbunden mit dem erdigen Duft von frischem Waldboden ein Duftkonzert ein olfaktorisches Gesamterlebnis welches geeignet ist sich tief in die Erinnerung einzuprägen Grüße aber auch Geschmack sind elementare urtümliche Sinneswahrnehmungen die nicht trüben können weil sie elementar erlebt werden Punkt das menschliche Stammhirn und dessen Funktion werden hier angeregt Punkt ganz dicht dort wo Emotionen und Gefühle ihren ihre Heimat haben. Kluge Menschen, Wissenschaftler von Rang und Namen postulieren. Die ersten postnatalen Sinneseindrücke des Menschen Komma des Säuglings sind wahrgenommene Gerüchte und Geschmäcker, vertraute Geräusche der Mutter die geboren hat. Diese elementaren Sinneseindrücke tief verankert bleiben für immer. Sie prägen den Menschen sein Leben lang, sie vermitteln im besten Falle das Gefühl von Nähe, Vertrautheit und Geborgenheit.
Martinus und Erfassten das Bäumchen nachdem sie es auf dem Waldweg bugsiert hatten, Martinus vorne Komma da wo der Stamm gefällt war er hinten an der Naumspitze. So wanderten sie den Weg zurück Emmerich vorneweg gemächlich sich Zeit lassend um sich zu unterhalten zu können. Was nun im Verlauf der Unterhaltung folgte war ein bereits mehrfach geführt das Systemvergleich zwischen Deutschland Ost und Deutschland West diesmal mit der Gegenüberstellung der jeweiligen Fahrzeugtypen.
VW Käfer landläufig Buckel Porsche gegen Trabant landläufig Rennpappe genannt. Im Ergebnis schlug der Buckel Porsche die Rennpappe in allen Punkten. Ihm selbst, aber auch Emmerich bin dabei nicht von ihren politischen Grundüberzeugungen ab.
Dabei gilt es zu berücksichtigen und zu bedenken. Zu jener Zeit war Deutschland in 2 Teile getrennt. Westdeutschland unter der Ägide einer kapitalistischen Weltordnung mit der Schutzmacht Amerika ausgestattet.
Westdeutschland unter einer kommunistischen Weltordnung mit der Schutzmacht Sowjetrussland. Mitten durch das Land zog sich der Eiserne Vorhang streng von Osten her bewacht nur unter Lebensgefahr überwindbar, und mit drakonischen Strafen belegt.
Ein Eiserner Vorhang West gegen einen antifaschistischen Schutzwall Ost.
Dies führte auf beiden Seiten zu erbitterten polarisierten Auseinandersetzungen.
Dazu sei gesagt es war wohl besser die rhetorischen Klingen zu kreuzen als aufeinander zu schießen zu zerbomben oder die ganze Welt in ein Höllenfeuer des Atompilzes zu verwandeln.
Dass er Kommunist sei und wenn der Russe kommen werde, er unmittelbar zum Bürgermeister ernannt werden würde, erfüllte ihn mit einem gewissen Stolz.
Diese Diskurse zwischen ihm und seinem um Jahrzehnte älteren Freund trug man deutlich ja zuweilen heftig aus. Zu keiner Zeit aber persönlich beleidigend schon gar nicht nachtragend.
Es wurde im Laufe der Jahre zu einer Art Ritual von beiden gemocht, die Freundschaft in gewisser Hinsicht sogar belebend und festigend. So auch in dieser eiskalten sternenfunkelnden Winternacht.
Zu Hause angekommen war es fast Mitternacht geworden, legten legten sie das Bäumchen in die Waschküche des Hauses von Emmerich ab. Es müsse nun langsam auftauen, bemerkte Emmerich. Sonst würde es dann prunkvoll mit Lametta, Weihnachtskugeln und Kerzen geschmückt, innerhalb von 3 Tagen die Nadeln verlieren. Das. wollte niemand in Kauf nehmen.
Emmerich bedankte sich herzlich und erbot sich „noo Krässdoog“ (nach Weihnachten) die gute Hilfe mit heißer Fleischwurst und Brötchen zu vergelten.
Die beiden Freunde nahmen diese bevorstehende deftige Leckerei dankbar und freudig nickend gerne an.
Emmerich klopfte ihnen noch freundschaftlich auf die Schultern und verschwand über die Waschküche in die warme Koch Küche wo ihm seine Gattin bestimmt schon erwartete Martinus und er gingen noch einige Meter bergan dann gleich links dort befand sich sein Elternhaus Punkt die Wohnstube war noch hell erleuchtet man hörte Stimmen, Lachen, Geschirr klappern. Es roch nach Zigarrenduft deftig nach gesottenem Schweinefleisch, nach Bier und Wein nach Mayonnaise und sauren Gurken.
Martinus muss noch ein paar Schritte nach links bergan gehen um zu Hause anzukommen. Die Freunde klopften sich noch kurz auf die Schultern und verabschiedeten sich mit „Schloof gud bis mann“ (Eine gute Nacht. Schlafe wohl. Wir sehen uns Morgen früh) Er hingegen betrat sein Elternhaus wieder durch die Waschküche, entledigte sich seines Parkas, der Gummistiefel und der Rosshaar Socken die in der Kälte des Winters besonders beliebt waren um warme Füße zu behalten.
Wieder in der guten Stube angelangt, bot sich immer noch das gleiche fröhliche Bild einer Geburtstagsgesellschaft, nur bereits deutlich gelichtet.
„Suu spiere kimmt Du hääm? Meer doochde school ouch wer woss beserd.“ ( Warum bist Du viel zu spät nach Hause gekommen. Wir dachten schon euch wäre etwas passiert.)
„Jezz awwer schnell eins födder iiz Bädde.“ ( Nun aber husch husch zu Bett.) So sprach die besorgte Mutter Dragmarie.
Er müde, durchgefroren hatte nichts dagegen und verabschiedete sich kurz mit „Gu Nachd“ (Gute Nacht).
Wir sind wieder da:
Männerchor refresh Oberdieten
Geistliche Chormusik
Sänger und Sängerinnen gesucht
Nächste Probe:
18.10.22
19:00
Lutherhaus Oberdieten
Evangelische Kirchengemeinde Oberdieten
Emmerich trug meistens eine Baskenmütze. Sein Markenzeichen.
War im Kriege in französischer Gefangenschaft gewesen. Davon berichtete er mit Vorliebe. Von seinen Erlebnissen dort, vom Essen und Trinken und, von den Frauen. Die Schrecken und Grausamkeiten, die Mitschuld dieser Generation am Hiltlerfaschismus verschwieg er, oder hatte sie nicht erkannt. So wie fast alle Männer seiner Generation. Was übrig blieb, waren Geschichten, die in ihrer Verklärung eher an Pfadfinder-Geschichten erinnerten.
Voller Verklärung und nostalgischer Idealisierung der damaligen Zeit.
Emmerich war beides. Auf der einen Seite ein beinharter Calvinist, der vehement alles ablehnte, was mit Genuss und Lebensfreude bedeutete.
Auf der anderen Seite ein sentimentalen Lebemann, der gerne aß und trank, vor allem den schweren süßen Moselwein.
Bier holte er sich gelegentlich mit der Milchkanne in der Dorfkneipe. Man sollte nicht sehen, dass er gerne ein Bierchen trank.
Er liebte diesen verkappten Lebemann, der zwischen Frömmelei und leichtem genussvollem Leben scheinbar ohne Problem hin- und herschwankte.
Gerade diese Doppeldeutigkeit, die so zwanglos daher kam, faszinierte ihn.
Mit der Zeit wurden sie Freunde mit einem Altersunterschied von annähernd 40 Jahren.
„Komm doch mit nach Hause, bei uns gibt es heute Abend Kakao und Käse.“ bot er ihm an.
Er schlug dieses Angebot nicht aus und ging mit.
In Emmerichs Zuhause angekommen duftete es schon an der Haustüre nach köstlichem selbstgekochten Kakao.
Auf dem Küchentisch stand dann schon verzehrfertig eine ordentliche Anzahl bereits dick mit Butter und Edamerkäse belegter Weizenbrötchen.
Liebevoll zubereitet von Emilia, seiner Ehefrau. Eine tiefgläubige Frau, die immer sanftmütig und freundlich den Haushalt führte, gut kochte und klaglos akzeptierte, dass er bei seinen häufigen Besuchen seine geliebten filterlosen Gauloise Coporal dabei rauchte.
Emmerichs politische Einstellungen waren denen der den Seinen gegenüber diametral entgegen gesetzt.
Er, der seinem Onkel Theodor nacheifernd Willi Brandt verehrte.
Emmerich dagegen ein Anhänger von Konrad Adenauer und dessen rückwärtsgewandter Politik der Restauration und der Verdrängung.
Typisch für die Bewohner des Klippdachslandes zu jener Zeit.
Wenn er vom Politisieren mit ihm genug hatte, bemerkte er: „Du bist ein hoffnungsloser Kommunist. Wenn der Russe von Osten her hier einmarschiert, wirst Du Bürgermeister,“ was schon fast wieder eine Anerkennung für ihn bedeutete.
Emmerich verstarb sehr früh und er erinnerte sich der bitteren Tränen, die er deswegen geweint hatte.
Ich entscheide mich für Zorn!
Die meisten evangelikalen Christen in den USA haben Trumps Wiederwahl massiv unterstützt.
Das waren dann einige Millionen Wähler*innen für Trump.
Ich weiß nicht genau, ob man darüber traurig oder wütend sein soll.
Ich entscheide mich für wütend..
Ein Mann der die Ehe bricht und auch noch damit prahlt.
Ein Mann der tausende Male gelogen hat.
Ein Mann der aufhetzt.
Ein Mann der ausgrenzt.
Ein Mann der Minderheiten nicht nur ausgrenzt sondern massiv bedroht.
Was würde Jesus dazu sagen.
Ein weiterer zusätzlicher Beleg für die Verstrickungen zwischen Trump und amerikanischer evangelikalen Gemeinden liefert der folgende Link:
US-Wahl 2020: Evangelikale beten für einen Sieg von Donald Trump:
Nun hat das Ganze nicht geklappt.
Aber Vorsicht:
Noch ist dieser menschenverachtende Plutokrat nicht verschwunden.
Ich für mein Teil bete für dessen Demission.
Gastbeitrag von Uwe Schummer„Schlimmer als eine Pandemie“: Die düstere Warnung von Papst Franziskus vom 09.10.2o
FOCUS-Online-Gastautor Uwe Schummer
In seiner Enzyklika weist Papst Franziskus daraufhin, dass die Kirche auch das „Handeln Gottes in anderen Religionen“ schätzt und dass sie beim Aufbau einer besseren Welt nicht abseits stehen dürfe.
Papst Franziskus hat in seiner Sozialen Enzyklika „Fratelli tutti“ über die Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft einen Leuchtturm gesetzt.
Dabei beleuchtet er die Welt im Lichte der Menschenwürde. Unabhängig davon, wo und wie dieser Mensch lebt.
Dabei verurteilt er eine „Welt voller Wachtürme und Verteidigungsmauern“.
Die Alternative des weltweit geltenden Schreibens ist, den „Nächsten“ auch in dem Menschen zu sehen, der weit von uns entfernt lebt oder noch gar nicht geboren ist und zur künftigen Generation angehören wird.
Seine Vision ist eine Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft, die die Schätze der Welt und die uns mitgegebenen Talente und Fähigkeiten so organisiert, dass wir nicht zu Lasten anderer Völker und Generationen diesen Planeten Schlimmer als eine Pandemie\“plündern.
ÜBER DEN GASTAUTOR:
Uwe Schummer ist Mitglied des Deutschen Bundestags und dort Vorsitzender der CDU/CSU-Arbeitnehmergruppe.
Papst Franziskus warnt davor, Lehren der Vergangenheit zu vergessen
Dabei bezieht sich Papst Franziskus auch auf die aktuelle Erfahrung einer Pandemie, die „falsche Sicherheiten“ offenlegte und die Verletzlichkeit selbst starker ökonomischer Volkswirtschaften zeigt.
Sie liefere auch den Beweis dafür, dass „wütende und aggressive Nationalismen“ unfähig sind, die Herausforderungen der Zeit zu lösen; zumal sie mit „Egoismus und dem Verlust des Sozialempfindens“ einhergehen.
Er warnt davor, die Lehren der Vergangenheit zu vergessen, die aus einem überbordenden Nationalismus – mit all ihren unzähligen Kriegen – zur Zusammenarbeit der Völker in der UN geführt habe.
Sein Bild ist die Menschheitsfamilie, in der Völker nicht nebeneinander, sondern miteinander und inklusiv ihre positiven Kulturansätze leben.
Er kritisiert die gegenteilige Entwicklung, in der Teile der Menschheit „geopfert werden“ – zugunsten einiger bevorzugter Bevölkerungsgruppen.
Dabei benennt er „wirtschaftliche Regeln, die sich als wirksam für das Wachstum, aber nicht für die Gesamtentwicklung des Menschen erweisen“.
Er geißelt eine Form der Versklavung des Menschen, die „zulässt, ihn wie einen Gegenstand zu behandeln, ihn kommerzialisiert und zum Eigentum eines anderen herabmindert.“
„Schlimmer als eine Pandemie“
In diesem Lichte ist die Enzyklika auch ein wichtiger Impuls für ein faires Lieferkettengesetz, wie es von Bundesentwicklungsminister… .
… Deutschland und die Europäische Union als weltweit starke Märkte können über ein ernsthaftes Bemühen für Transparenz bei Zulieferern sorgen, dass Kinder- und Sklavenarbeit ausgeschlossen sind.
Dies wäre ein konkreter Beitrag für bessere Lebensbedingungen auf anderen Kontinenten.
Die Pandemie habe uns auch dazu „gezwungen, wieder an alle Menschen zu denken, anstatt an den Nutzen einiger“. Ähnlich wie Papst Johannes Paul II. in seinem sozialen Weltrundschreiben „Laborem exercens“ von 1981 kritisiert Papst Franziskus „fieberhaften Konsumismus“ und eine Haltung des „Rette sich, wer kann“ in einem universalen Kampf „Alle gegen Alle“.
Dies werde „schlimmer als eine Pandemie sein“.
Statt sich abzuschotten und „als Inseln zu leben“, sieht er die „Notwendigkeit, über die eigenen Grenzen hinauszugehen“.
Er benennt die „Sorge um das gemeinsame Haus unseres Planeten“.
Sein Beispiel: Wer Wasser im Überfluss hat und trotzdem sorgsam damit umgeht, weil er an andere denkt, der blicke über sich und die Seinen hinaus.
„Gesunde Politik“, die nicht dem Diktat der Finanzwelt unterworfen ist.
Das Recht auf Privatbesitz sei niemals absolut und immer mit der sozialen Funktion zu verbinden.
Unternehmerische Tätigkeit sieht er als eine edle Berufung, die darauf ausgerichtet ist, Wohlstand zu erzeugen und die Welt für alle zu verbessern.
Ziel müsse immer auch die Entwicklung des Menschen und die Schaffung vielfältiger Beschäftigungsmöglichkeiten sein. Er verweist auf den Zusammenhang von Globalisierung und Lokalisierung.
Man müsse auf die globale Dimension achten, um nicht in die alltägliche Kleinigkeit zu verfallen. Sonst werde das Zuhause nicht Heimat, sondern Zelle.
Unter diesem Aspekt sei auch die Entwicklungshilfe für die „armen Länder“ eine „Vermögensschaffung für alle“.
Die Welt könne nicht auf Dauer fruchtbar sein, wenn sie nicht gerecht ist.
Es gehe darum auf „gesunde Weise lokal zu denken, sich dabei im Herzen eine Offenheit für das Universale“ zu bewahren.
Die Pandemie zeige auch, dass nicht alles durch den freien Markt gelöst werden könne.
Stattdessen fordert er eine „gesunde Politik“, „die nicht dem Diktat der Finanzwelt unterworfen ist, die Menschenwürde in den Mittelpunkt stellt“.
Gegen den transnationalen Charakter von Wirtschaft und Finanzen müssen auch internationale politische Institutionen entwickelt werden, die so mit Macht ausgestattet sind, dass sie dem Primat der Politik dienen.
Kirche darf beim Aufbau einer besseren Welt nicht abseits stehen
„Die Politik darf sich nicht der Wirtschaft unterwerfen, und diese darf sich nicht dem Diktat und dem effizienzorientierten Paradigma der Technokratie unterwerfen“.
Er erinnert: Die Erde sei eine Leihgabe, die jede Generation empfängt und den nachfolgenden Generationen weitergeben müsse.
Durch Finanzspekulationen erzeugte Hungersnöte nennt er „ein Verbrechen; Ernährung ein unveräußerliches Recht“.
Das Leben sei eine Kunst der Begegnung mit der Fähigkeit das Recht einzugestehen, anders zu sein.
Aus dem Miteinander bestehender Kulturen, erwachse ein „Sozialpakt“, aus dem heraus die Weltgesellschaft zum friedlichen Miteinander geführt werden kann.
Dies bedeute auch die Fähigkeit auf Verzicht für andere und die Erkenntnis, dass die letzte Wahrheit nicht von dieser Welt ist.
„Wahrheit ist die untrennbare Gefährtin von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“.
Nur in diesem Gleichklang könne sich globale soziale Freundschaft entwickeln.
Dabei schätze die Kirche auch das „Handeln Gottes in anderen Religionen“. Sie respektiere die „Autonomie der Politik, beschränke aber ihre eigene Mission nicht auf den privaten Bereich“.
Die Kirche dürfe beim Aufbau einer besseren Welt nicht abseits stehen…. .“
„Trinken Sie. Trinken ist wichtig. Trinken ist gesund. Trinken Sie noch ein Glas.“
Eine attraktive Frau, Mitte 50, immer gepflegt, dezent geschminkt, die Haare, immer ohne Ansatz, wasserstoffblond gefärbt.
Bei Meetings von etwa zwei Stunden schaffte Sie locker 2 Flaschen Wasser zu trinken.
Schlank, modern steht’s dezent gekleidet, das Outfit einer erfolgreichen Bussinesfrau.
Bei besonderen Anlässen, im Kleid, geschmackvoll ausgesucht, figurbetont, grosszügig dekolltiert aber doch passend.
Eher kantige Gesichtszüge, geschickt in Richtung mehr Weichheit geschminkt.
Die Augen graublau, deutlich, je nach Blickrichtung, ins eisgraue, wechselnd.
Beim näherer Betrachtung zeigten diese Augen eine merkwürdige schwer zu erahnende Melange die ganz unterschiedlichen inneren Zuständen vermuten ließ.
Zum einen eine gewisse kalte Leere im Blick, die gleichzeitig unglaubwürdig wirkt.
Daneben eine Art von Misstrauen und Angst gepaart mit unruhiger Lauerstellung.
Was kommt jetzt, bedroht es mich, ich muß gewappnet sein, immer bereit zum Angriff sein?
Dann auch eine tiefe Traurigkeit. Eine Trauer die erahnen lässt. Das was ich hier zeige, das bin ich nicht. Es ist eine Fassade, die nur mit Aufbietung aller Kräfte erhalten werden kann.
Ich muß meine Angst, meine Unsicherheit, meinen fehlenden Gestaltungswillen verbergen, sonst werde ich meinen eigenen Ansprüchen an mich nicht gerecht, versage, bin verloren.
Ich möchte doch ganz anderes sein.
Liebevoll, verständnisvoll, empathisch, treusorgend, mütterlich.
Aber Kinder habe ich keine, auch Großmutter werde ich nie sein.
Zuweilen schien es so als ob Sie ins Leere blicke. Die Lider werden dann schwer, als ob Sie ein unbändiges Bedürfnis nach Schlaf und Ruhe überkomme, so als ob Sie alles sediert und durch einen Nebel verborgen sehe.
Ihr Wohlwollen war, kannte man diese geschundene Seele näher, recht leicht zu erlangen.
Mit inszenierter Nibelungentreue.
Ein treuer, ein eiserner Heinrich sein, eine treue Henriette.
Nichts hinterfragen wollen, alles mittragen sollen.
Keine Fragen stellen. Immer Zustimmung zollen. Keinen Diskurs aufkommen lassen.
Egal was da komme.
Fachliche Kompetenz , war nicht erwünscht weil als bedrohlich empfunden. Sie störte nur. Alles sollte beim Alten bleiben. Lediglich ein neuer Lack auf Althergebrachtes war gelegentlich gewünscht.
Ihre Kaumuskulatur ständig bewegend blickte Sie um sich.
Lauernd, vor Angst und Panik immer auf Abwehr, so bewältigte Sie Ihren beruflichen Alltag.
Auch aus diesem Grunde war Sie allseits gefürchtet.
Als harte kalte Person die selbst viel arbeitete, noch mehr verlangte, bei der man sehr schnell in Ungnade fiel.
Fand Sie einen angeblichen Fehler bei einem Ihrer Untergebenen, der zumeist konstruiert war, war Sie gnadenlos. Sie sanktionierte hart und öffentlich, monatelange Kontrollen begannen, akribisch ausgeführt und oft außerhalb der Arbeitszeit, gerne Morgens gegen 06:45 Uhr.
Viele hielten dem nicht stand, kündigten, wurden entlassen, einige traumatisiert.
Ob Ihr diese Art mit Menschen umzugehen Ihr eine innere Genugtuung verschaffte, ob Sie die Macht über Menschen in diesem Moment genoss bleibt offen.
Sie selbst beschädigte sich damit wohl am allermeisten.
Immer ruheloser, immer getriebener, immer misstrauischer, immer mehr Angst und Panik.
Hier gelten wohl die Zeilen vom großen Friedrich Schiller aus Wallenstein:
„Das eben ist der Fluch der bösen Tat,
dass sie, fortzeugend, immer Böses muss gebären.“
Wagt man, nach Fritz Riemann eine Einordnung Ihrer Persönlichkeit wäre über folgendes nachzudenken.
„Die zwanghafte Persönlichkeit wendet sich gegen Neuerungen, wo sie ihm begegnen, was aber immer mehr zu einer Sisyphusarbeit wird, denn das Leben ist immer im Fluß, alles ist in fortwährender Wandlung begriffen, «alles fließt» in immerwährendem Entstehen und Vergehen, das sich nicht aufhalten läßt… .“
„… Bei den später zwanghaften Persönlichkeiten finden wir in ihrer Lebensgeschichte mit großer Regelmäßigkeit, daß in ihrer Kindheit altersmäßig zu früh und zu starr die lebendigen aggressiven, affektiven, die gestalten und verändern wollenden Impulse, ja oft jede Spontaneität, jede Äußerung gesunden Eigenwillens gedrosselt, gehemmt, bestraft oder unterdrückt wurden… .“
„In der Unfähigkeit zwanghafter Menschen, Spontaneität und Unplanbarkeit zuzulassen, liegt ihr zentrales Problem. Das Leben ist nicht ins letzte Detail planbar. Es ist im Fluss und konfrontiert uns von Geburt an mit dem Unbekannten und Neuen, welches uns spontane Reaktionen abverlangt. Hinter dem Festhalten am Alten und Vertrauten steht letztlich die Angst vor der unausweichlichen Vergänglichkeit, die Angst vor dem Tod… .“
„… Zum lebensgeschichtlichen Hintergrund von Menschen mit zwanghafter Persönlichkeit lässt sich sagen, dass sie in ihrer frühen Kindheit oft zu früh durch die Bezugspersonen angehalten wurden, auftretende aggressive, spontane und altersgemäß natürliche Reaktionen zu unterdrücken.
Sie wurden oftmals zu früh herangeführt an Gebote und Verbote. Man findet es häufig, dass in ihrer Kindheit „jede Spontaneität, jede Äußerung gesunden Eigenwillens gedrosselt, gehemmt, bestraft……. wird.
Für ihre Pseudosicherheit zahlen zwanghafte Menschen einen hohen Preis, denn durch ihr Festhalten am Alten und Bekannten verschließen sie sich gleichsam vor den Möglichkeiten und Chancen des Neuen.“
Kurz:
„…. Sie verschließen sich vor der Möglichkeit der Weiterentwicklung, die ja ebenso wie das Alte und Vertraute, das Neue, das Unerwartete Bestandteil des Lebens ist… .“
„Das Grundproblem zwanghafter Menschen können wir also in ihrem überwertigen Sicherungsbedürfnis erkennen.
Voraussicht, zielbewusste Planung auf lange Sicht, überhaupt die Einstellung auf Dauer, hängen damit zusammen.
Begründet liegt das in der Angst davor, das Gewohnte und Vertraute, das Sicherheit und Identität stiftende, durch neue Einsichten und Entwicklungen relativieren oder hinterfragen zu müssen.
Die Grundangst des zwanghaften Menschen ist die vor der Vergänglichkeit Sie befällt ihn umso heftiger, je mehr er sich gegen sie abzusichern versucht.
Alle Änderungen erinnern ihn an die eigene Vergänglichkeit.
Daher sucht er, immer das Gleiche, schon Bekannte und Vertraute wiederzufinden oder wiederherzustellen.
Wenn sich etwas verändert, fühlt er sich gestört, beunruhigt, ja geängstigt.
Er wird deshalb versuchen, Veränderungen zu unterbinden, aufzuhalten oder einzuschränken, wenn es geht, zu verhindern und zu bekämpfen…. “ (Quellen: Fritz Riemann Grundformen der Angst 1976)
Nicht verwunderlich, geradezu zwangsläufig ergibt sich bei solchen bedauernswerten Menschen, die sich in Führungspositionen befinden, die Neigung bestimmter anderer Personen, die sich in deren Nähe befinden einer großen Versuchung ausgesetzt zu sein.
Sie erkennen Zug um Zug, im Laufe der Zeit immer deutlicher die eigentlichen Wesensmerkmale und gravierenden Defizite dieser im Grunde bedauernswerten Person.
Sie stellen sich darauf ein, entwickeln allmählich eine Strategie Ihr den Eindruck von Sicherheit und Kontinuität zu vermitteln.
Alles bliebe in Grunde beim Alten, Neuerungen wären lediglich Äußerlichkeiten die man verbreite um das Althergebrachte bewährte zu bewahren.
Man macht Ihr kleine persönliche Geschenke um Ihr Wertschätzung zu zeigen.
Kleine Geschenke unauffällig, wohl wissend, daß die betreffende Person bis hin zu Verfolgungsphantasien, misstrauisch gegenüber allem ist was Ihr begegnet.
Es werden Meeting, Besprechungen, Tagungen regelrecht dergestalt inszeniert.
Alles soll sagen. Beruhige Dich alles bleibt beim Alten.
Sie sind weiterhin an der Spitze.Sie haben die Zügel nach wie vor fest in der Hand.
Diese kluge, nun sagen wir eher bauernschlaue Strategie, so sie denn begonnen worden ist einmal robust installiert, recht bequem. Man muss eigentlich nur alles beim Alten lassen und abwarten.
Solange zuwarten bis die betreffende Person so weit und so verzweifelt ist, daß Sie offensichtlich nicht mehr zu halten ist.
Dann finden sich schnell, sogar nachvollziehbare offensichtliche Gründe, sie zu stürzen.
Diese eigenen und fremden Manöver zum Machterhalt, zur verzweifelten Abwehr manifester innerer Zweifel, Ängste und Zwänge sind immer skurriler geworden, bewegten sich immer weiter weg von der Wirklichkeit.
Letztlich tritt das ein, was eintreten musste.
Sie selbst wurde Opfer Ihrer eigenen Machenschaften und musste abtreten.
Man könnte sagen, daß ist Machtpolitik, daß ist eine machiavellistische Strategie zur Machtgewinnung.
Mag sein…….. .
Aber ist sie deswegen vertretbar, ist Sie deswegen zu tolerieren, gar zu billigen?
Darüber mag der geneigte Leser selber entscheiden.
Arme, arme Frau M.