Pinchas Lapide (* 28. November 1922 in Wien; † 23. Oktober 1997 in Frankfurt am Main) war ein jüdischer Religionswissenschaftler. Auf christlicher Seite wurden seine Kenntnis des Neuen Testaments und sein Engagement für den christlich-jüdischen Dialog geschätzt.
Dr. Pinchas Lapide emigirierte 1940 nach Israel. Von 1951-1961 wurde er Diplomat und Leiter des Staatlichen Presseamtes in Jerusalem. Er veröffentlichte mit seiner Frau zahlreiche Bücher zu Problemen des Neuen Testaments und zum jüdisch-christlichen Dialog. 1994 wurde ihm die Ehrenplakette der Stadt Frankfurt verliehen. 1997 starb er nach langer Krankheit.
Der Psychotherapeut V. E. Frankl und der jüdische Theologe P. Lapide gestalteten 1984 in Wien einen interdisziplinären Dialog über Heil und Heilung des Menschen, der bislang unveröffentlicht blieb.
Der besondere Reiz dieses Bandes liegt in dem Bestreben der beiden Autoren, sich ganz für die Perspektive der jeweils anderen Disziplin zu öffnen und ihr Wissen ausschließlich in den Dienst der Suche nach Wahrheit zu stellen.
Dabei begegnen sich die beiden praktizierenden Juden immer wieder auf dem Boden ihrer persönlichen religiösen Erfahrung und in Bezug auf prägende, lebensgeschichtliche Ereignisse wie dem Holocaust.
Fundamentale, existentielle Fragestellungen wie Leid und Schuld aber auch Liebe und Lebenssinn kommen hier in beeindruckender Tiefe zur Sprache.