Die Menschenrechtsaktivistin Nicole Preuss aus Marburg im DER SPIEGEL Nr.15/19:
Mit Ihrem herausragenden ehrenamtlichebürgerschaftlichen bürgerschaftlichen Engagement gibt Sie ein nachahmenswertes Beispiel für den Einsatz für die #Inklusion von Menschen mit Behinderungen.
Nicole Preuss ist Mitglied bei der Lebenshilfe Marburg.
Sie ist unermüdlich arbeitende ehrenamtliche Vorsitzende der Marburger Vereins Down-Syndrom 21 Aktive Mitglieder gesucht!
http://www.downsyndrom21-marburg.de
Sie ist aktives Mitglied der Lebenshilfe Marburg
https://www.lebenshilfewerk.net
Ebenfalls aktive Mitglieder gesucht.
Als Vorstandsmitglied des Lebenshilfe Landesverbandes Hessen ist Sie ebenfalls ehrenamtlich tätig.
https://www.lebenshilfe-hessen.de/de/landesverband/vorstand.html
Nicole Preuss hat ihren Sohn Dario genannt
Der Name bedeutet: das Geschenk. Er lässt sich leicht aussprechen, auch von besonderen Kindern….
Ich habe viel geheult
Dario kam vor fast neun Jahren mit dem Downsyndrom zur Welt. »Ich war sauer, als ich das in der Schwangerschaft erfahren habe«, sagt Preuss. »Ich habe viel geheult.« Tatsächlich gab es ein paar Tage, in denen sie überlegte, ob es sich überhaupt lohne, das Babyjäckchen aus weißem Teddyplüsch zu behalten, das im Gästezimmer der Eltern bereitlag…..
Ein Kind mit Behinderungen macht man nicht weg
Dass es Dario gibt, hat auch damit zu tun, dass Nicole Preuss während ihrer Schwangerschaft gleich zweierlei erfuhr. Ihr Kind würde behindert sein. Und ein Junge. Ein Wesen, dessen Geschlecht man schon kennt, macht man nicht weg, so sah sie das schließlich.
Danke wir haben uns anders entschieden
Heute berät Preuss Schwangere, die sich mit der Frage quälen, ob sie ein behindertes Kind zur Welt bringen wollen. Sie lädt die Frauen und ihre Partner ein, und sie stellt ihnen Dario vor, der auf einem Stuhl vor der Kaffeemaschine steht und die Tassen füllt. Es kommt vor, dass die Frauen ein paar Wochen später anrufen und sagen: »Danke, wir haben uns anders entschieden.«
Was wollen Sie denn mit so einem Kind
Nicole Preuss sagt, sie kenne zu viele Schwangere, die einen bestimmten Satz hören und nicht mehr vergessen: »Was wollen Sie denn mit so einem Kind?« Als sie selbst schwanger war, gab es den Bluttest noch nicht, doch wenn die Sprache darauf kommt, reckt Nicole Preuss den Mittelfinger der linken Hand: »Das Problem beginnt mit den Ärzten«, sagt sie.
Der Gynäkologe verstummte
Sie habe selbst erlebt, erzählt Preuss, wie es ist, wenn der Gynäkologe beim Ultraschall verstummt. Wenn der Humangenetiker bei der Pflichtberatung auf den Boden starrt, Vorerkrankungen in der Familie abfragt, über Worte wie »Mosaik-Trisomie« oder »Translokations-Trisomie« doziert und dass das einzig Aufmunternde sei, dass betroffene Kinder gute Überlebenschancen hätten.
Die Aktivistin Nicole Preuss verteilt jetzt die eigenen Flyer ihrer Marburger Elterninitiative. »Vielleicht sind Sie erstaunt darüber, dass wir Ihnen zu Ihrem Baby gratulieren?«, steht darin. »Wir verstehen Ihre Traurigkeit, Ihren Schmerz, weil wir dies genauso erlebt haben.« Aber diesen Schmerz will Preuss nicht so stehen lassen.
Die Kritikerin
Es gibt einiges, was sie nicht akzeptieren will. Dass Eltern ihren Arzt verklagen, weil der in der Schwangerschaft nicht bemerkt hat, dass ihr Kind das Downsyndrom hat. Dass der Bundesgerichtshof den Unterhalt für ein behindertes Kind als Schaden wertet, für den ein Mediziner unter Umständen haften muss. »Unvorstellbar«, sagt Preuss. »Mein Sohn soll ein Schaden sein?«
Dario ist Borussia Dortmund Fan
Dario, der seine Borussia-Dortmund-Bettwäsche liebt. Dario, der an diesem Februarabend sein Playmobil-Piratenschiff über den Teppich segeln lässt, um eine Prinzessin zu retten. Dario, der im Mai ein viertes Mal am Herzen operiert werden muss. Dario, der noch nicht weiß, was Trisomie 21 ist. »Dario hat im Kopf einen leeren Ordner mit der Aufschrift Downsyndrom abgelegt«, sagt Nicole Preuss. »Er weiß, dass er das hat. Er kann andere Kinder mit dem Downsyndrom erkennen. Aber er weiß noch nicht, was das bedeutet.“ *
*Quelle:
DER SPIEGEL 15/19
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