Bunt wie das Leben

Warum ich blogge

Bunt wie das Leben

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Inklusion ist machbar Frau Nachbar
Lebenslauf
Sapere aude – Lerne zu denken

„Ad Portum itur per Procellas“

Zum Hafen gelangt man durch Stürme

Eine Projektbeschreibung aus dem Jahre 2008 zum Thema: Inklusion, bürgerschaftliches Engagement und Bürgerrechte.

Schon ein Weile her, aber immer noch aktuell. Inklusion als andauernde gesellschaftpolitische Aufgabe, vor dem Hintergrund der UN-BRK. Hier in leichter Sprache

Inklusion ist ein Prozess
Welche Idee stand zu Beginn der Möglichkeitsdenker?
Bei einem anschließenden Abendessen zeigt sich Erika Schmidt zufrieden mit der vorangegangenen öffentlichen Veranstaltung.
Sie war 2011 eine der GründerInnen der Möglichkeitsdenker. Erika Schmidt ist Nutzerin, wie in Deutschland Lebenshilfe-KundInnen genannt werden, des ambulant unterstützten Wohnens im nahe gelegenen Ort Netphen.
Hier hat sie gemeinsam mit anderen BewohnerInnen 2004 drei inklusive Freiwilligenprojekten initiiert:
den Netphener Tisch, eine Lebensmittelausgabe für Hilfsbedürftige,
den Netphener Mittagstisch, wo für dieselbe Zielgruppe gekocht wird,
und die Krabbelgruppe „Die Rasselbande“.

Außerdem unterstützen die AktivistInnen ein Schul-Projekt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
Was dieses Engagement für die Beteiligten bedeutet, wird klar, wenn man Erika Schmidt über „ihre Rasselbande“ reden hört.
Mit großer Begeisterung zeigt sie Kinderbücher und Spielzeug, erzählt vom Ausflug zum Spielplatz.
Eine liebevollere Betreuung ist für die Eltern, die derweil ihre Einkäufe erledigen können, kaum vorstellbar.
Schwere leichte Sprache:
Auch mit komplexen gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigen sich die Möglichkeitsdenker.
Bei einer ihrer Jahrestagungen war etwa die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt Thema.
Wissenschaftlich beraten werden sie vom Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste der Universität Siegen, deren Sprecher Albrecht Rohrmann Mitglied der Möglichkeitsdenker ist.
Lernen können dabei beide Seiten, denn Voraussetzung für alle Veranstaltungen ist das Verwenden einer einfachen Sprache.
Dass die auch Wissenschaftler erlernen können, haben die Möglichkeitsdenker gezeigt – wie so viel anderes unmöglich Scheinende auch.
„Jeder Mensch kann etwas beitragen zu einer Gemeinschaft, die Vielfalt wertschätzt und Teilhabe für alle aktiv ermöglicht. Freiwilliger Einsatz ist ein Baustein unserer Gesellschaft.“ sagt Armin Herzberger:
„Inklusion ist eine Leitidee, an der wir uns orientieren und an die wir uns kontinuierlich annähern, selbst wenn wir sie nie vollständig erfüllen können. Inklusion ist kein Ergebnis, sondern ein Prozess. Die Lebenshilfe Möglichkeitsdenker sind angetreten, an dieser Aufgabenstellung konsequent und praxisorientiert gemeinsam mit Menschen mit Einschränkungen zu arbeiten – und zwar von Anfang an.
Wie sind Sie auf das Thema Freiwilligenarbeit gekommen?
Zu unserer Gesellschaft gehört auch das Recht auf freiwilligen ehrenamtlichen Einsatz.
Jeder Mensch ist einmalig.
Und, jeder Mensch kann etwas beitragen zu einer Gemeinschaft, die Vielfalt wertschätzt und Teilhabe für alle aktiv ermöglicht. Freiwilliger Einsatz ist ein Baustein unserer Gesellschaft.
Er erfüllt die besten Ziele:
Das Streben nach Frieden,
Freiheit,
Lebenschancen,
Sicherheit und
Gerechtigkeit
für alle Menschen.

Welche Stolpersteine gibt es dabei? Bürgerschaftliches Engagement und Bürgerbeteiligung gelten vielfach immer noch als Betätigungsfeld der gebildeten Mittelschicht.
Von ausgegrenzten, diskriminierten und beeinträchtigten Menschen als bürgerschaftlich Engagierte und politisch Aktive ist fast nichts zu hören.
Vor allem bei Menschen mit seelischen Erkrankungen, Menschen mit Lernschwierigkeiten
und sozial isoliert lebenden Menschen bestehen noch viele strukturelle, materielle und kulturelle Barrieren.
Dem gilt es entgegenzuwirken.“

Quelle:
Lebenshilfe Graz
2017

Der Netphener Tisch

Der Netphener Tisch, ein Projekt der Möglichkeitsdenker

ZDF-Menschen am 22.05.10. Vom Hilfeempfänger zum ehrenamtlichen Helfer. Wie Menschen mit Lernschwierigkeiten für bedürftige Bürger einer Region ehrenamtlich tätig werden. Ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit Lernschwierigkeiten in der Stadt Netphen bei Siegen.

Der Netphener Tisch

WDR Lokalzeit Südwestfalen 31.05.07. Dank Alexandra Schneider werden hunderte Menschen in Netphen satt! Vom Hilfeempfänger zu ehrenamtlichen Helfer. Bürgermut ist gefragt.

Der Netphener Mittagstisch

Die Möglichkeitsdenker entwickelten sich aus verschiedenen Projekten zum freiwilligen bürgerschaftlichen von Menschen mit Lernschwierigkeiten in ihrer Region, begonnen im Jahre 2005.

Dort vollzog sich auch innerhalb des praktischen sozialpädagogischen Handlungsfeldes eine eindeutige Hinwendung zur Gemeinwesenarbeit.

Gleich zu Anfang entwickelte sich ein alle zukünftigen Bemühungen zusammenfassendes Narrativ.

Es war ein Gedicht von Rainer Maria Rilke einer der bekanntesten Lyriker der Romantik nämlich: „Werkleute sind wir…“
Es handelt sich dabei, das sei an dieser Stelle erwähnt auch um eines meiner Lieblingsgedichte.

Dass ein solches Gedicht, aus der bildungsbürgerlichen Hochkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts, zum vielfältig zitierten Narrativ wurde und all unsere Bemühungen und Entwicklungsschritte begleitete, freut mich ganz besonders.

Wiederlegt es doch glänzend die oft geäußerte und ausgrenzende Auffassung, das solche lyrisch anspruchsvolle Texte diesem Personenkreis per se nicht zugänglich seien.

Auch aus diesem Grunde sei es auch an dieser Stelle wieder einmal zitiert:

„Werkleute sind wir………..*

Werkleute sind wir: Knappen, Jünger, Meister, und bauen dich, du hohes Mittelschiff.
Und manchmal kommt ein ernster Hergereister, geht wie ein Glanz durch unsre hundert Geister und zeigt uns zitternd einen neuen Griff.

Wir steigen in die wiegenden Gerüste, in unsern Händen hängt der Hammer schwer, bis eine Stunde uns die Stirnen küsste, die strahlend und als ob sie Alles wüsste von dir kommt, wie der Wind vom Meer.

Dann ist ein Hallen von dem vielen Hämmern und durch die Berge geht es Stoß um Stoß.
Erst wenn es dunkelt lassen wir dich los:
Und deine kommenden Konturen dämmern.

….. .“

*Rainer Maria Rilke, 26.9.1899, Berlin-Schmargendorf

Folgen der Ökonomisierung für die Denkweise der praktizierenden Sozialarbeitenden:

„Nicht nur die Praxis und das Handeln der Sozialarbeitenden ist von der Ökonomisierung geprägt. In den Köpfen unserer PraktikerInnen haben sich das Gedankengut und die Denkweise der Betriebswirtschaft bereits festgesetzt.

Die betriebswirtschaftliche Sprache und Logik beherrscht auch die Köpfe. Qualifizierte Soziale Arbeit wird von den Fachkräften selber als Luxus abgetan.

Die Ökonomisierung und ihre Folgen werden als selbstverständlich, als unvermeidbar, normal und natürlich erlebt und akzeptiert. Man findet nichts dabei, die fachliche Verantwortung in die Hände der Politik und Verwaltung ab zugeben.

Und auch eine Abwertung der eigenen KlientInnen hat bereits Einzug in das Denken und Fühlen so mancher PraktikerInnen gefunden.

Zusammengefasst lässt sich feststellen:
Die Veränderungen durch die Ökonomisierung wirken sich auf den Prozess der Erbringung sozialer Dienstleistungen, und auf die Definition der Aufgaben und der Zielgruppen Sozialer Arbeit, aus.

Und nicht zuletzt verändern sie die Binnenstruktur, also z.B. die Organisation, die Sprache, die Bedeutung bestimmter Bezugswissenschaften, die intentionale Ausrichtung und die Methoden der Sozialen Arbeit.

Soziale Arbeit als in diesem Sinne ökonomisierte Soziale Arbeit ist damit nicht mehr in der Lage, ihre Ziele, Wege und Zielgruppen selber zu bestimmen.

Die Veränderungen und Herausforderungen der neoliberalen Politik und der Ökonomisierung führen zu einer Abwendung der Sozialen Arbeit von ihren fachlichen und ethischen Grundsätzen.“

Vor dem Hintergrund meiner eigenen beruflichen Erfahrungen aus den letzten 35 Jahren, kann ich dem nur zustimmen

Lebenshilfe Lüdenscheid

Referenten an der Universität Siegen:

4 Selbstvertreter der Lebenshilfe Lüdenscheid waren am

28.01.2019 zu Gast an der Uni Siegen, um dort einige unserer Projekte, u.a. das Peer Counseling und unser Büro für Leichte Sprache, vorzustellen.

Die Studierenden des Bereichs Sozialpädagogik waren sehr interessiert.

Folge dem Link:

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=2105528702859864&id=397856010293817

Neujahrsempfang der Lebenshilfe Lüdenscheid am 20.012019

Folge dem Link:

https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=10210145944804632&id=1818827632

Vatertag an Himmelfahrt am 25. Mai 2017:

Das ist einfach wunderbar.
Schon jetzt 2000 Gäste 😀
Alle Arbeiten mit.
Das ist Inklusion.
Das ist praktisch.

Davon können wir viel lernen.
Und es macht sehr viel Spaß 😊

Bitte mit machen nach machen und vorbei kommen.