Meine Erzählung betrachtet die vergangen 60 Jahre, vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Zeitenwende, angefangen in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bis in die Gegenwart, begleitet von autobiographischen Ereignissen und Erlebnissen.
Dabei lege ich auf bestimmte Formen des Erzählens wert. Das ist mir wichtig.
Ich schreibe mit eigenen lyrischen, satirischen, und gesellschaftskritischen Texten, gelegentlich auch vor dem Hintergrund von theologischen und auch psychoanalytischen Deutungen. Zitate sind immer besonders gekennzeichnet.
Landschaften, Architektur sowie die Sinneseindrücke der Jahreszeiten spielen bei mir eine bedeutende Rolle. Der Herbst und vor allem der Winter kommen dabei besondere oft zur Geltung. Die meisten meiner Erzählungen spielen in dieser Zeit.
Am wichtigsten aber ist mir der Geruchssinn, sagt er doch über das eigentliche Sosein oft mehr aus alle übrigen Sinne.
Viele Geschichten und Gedichte vermitteln ein graues, düsteres Bild. Auch das geschieht nicht ohne Grund.
Sagt man doch, ein Mensch der schreibt könne eigentlich nur jenes gut zu Papier bringen, was er fühlt, denkt und empfindet. Dem bin ich beim Schreiben nachgekommen. Hier ein Beispiel:
Wer einen unbeschwerten, leichtfüßigen ungezwungenen Lesestoff sucht, ist hier wahrscheinlich nicht an der richtigen Stelle.
Meine Texte mögen gelegentlich recht eigenartig und sperrig erscheinen. Nicht selten bediene ich mich satzweise dem mittelhessischen Dialekt meiner Heimat. Das mag den Leser gelegentlich kryptisch erscheinen.
Ich tue dies jedoch mit voller Absicht, auch um manche Eigenartigkeiten der Menschen dieses Landstriches literarisch zu fassen.
Meine Geschichten variieren das Thema Heimat in vielfältiger Weise.
Ein großes Vorbild ist mir dabei der Schöpfer des Film-Epos „Heimat“, Edgar Reitz geworden.
Eine Projektbeschreibung aus dem Jahre 2008 zum Thema: Inklusion, bürgerschaftliches Engagement und Bürgerrechte.
Schon ein Weile her, aber immer noch aktuell. Inklusion als andauernde gesellschaftpolitische Aufgabe, vor dem Hintergrund der UN-BRK. Hier in leichter Sprache
Inklusion ist ein Prozess Welche Idee stand zu Beginn der Möglichkeitsdenker? Bei einem anschließenden Abendessen zeigt sich Erika Schmidt zufrieden mit der vorangegangenen öffentlichen Veranstaltung. Sie war 2011 eine der GründerInnen der Möglichkeitsdenker. Erika Schmidt ist Nutzerin, wie in Deutschland Lebenshilfe-KundInnen genannt werden, des ambulant unterstützten Wohnens im nahe gelegenen Ort Netphen. Hier hat sie gemeinsam mit anderen BewohnerInnen 2004 drei inklusive Freiwilligenprojekten initiiert: den Netphener Tisch, eine Lebensmittelausgabe für Hilfsbedürftige, den Netphener Mittagstisch, wo für dieselbe Zielgruppe gekocht wird, und die Krabbelgruppe „Die Rasselbande“.
Außerdem unterstützen die AktivistInnen ein Schul-Projekt in der kenianischen Hauptstadt Nairobi. Was dieses Engagement für die Beteiligten bedeutet, wird klar, wenn man Erika Schmidt über „ihre Rasselbande“ reden hört. Mit großer Begeisterung zeigt sie Kinderbücher und Spielzeug, erzählt vom Ausflug zum Spielplatz. Eine liebevollere Betreuung ist für die Eltern, die derweil ihre Einkäufe erledigen können, kaum vorstellbar. Schwere leichte Sprache: Auch mit komplexen gesellschaftspolitischen Fragen beschäftigen sich die Möglichkeitsdenker. Bei einer ihrer Jahrestagungen war etwa die Integration von Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt Thema. Wissenschaftlich beraten werden sie vom Zentrum für Planung und Evaluation Sozialer Dienste der Universität Siegen, deren Sprecher Albrecht Rohrmann Mitglied der Möglichkeitsdenker ist. Lernen können dabei beide Seiten, denn Voraussetzung für alle Veranstaltungen ist das Verwenden einer einfachen Sprache. Dass die auch Wissenschaftler erlernen können, haben die Möglichkeitsdenker gezeigt – wie so viel anderes unmöglich Scheinende auch. „Jeder Mensch kann etwas beitragen zu einer Gemeinschaft, die Vielfalt wertschätzt und Teilhabe für alle aktiv ermöglicht. Freiwilliger Einsatz ist ein Baustein unserer Gesellschaft.“ sagt Armin Herzberger: „Inklusion ist eine Leitidee, an der wir uns orientieren und an die wir uns kontinuierlich annähern, selbst wenn wir sie nie vollständig erfüllen können. Inklusion ist kein Ergebnis, sondern ein Prozess. Die Lebenshilfe Möglichkeitsdenker sind angetreten, an dieser Aufgabenstellung konsequent und praxisorientiert gemeinsam mit Menschen mit Einschränkungen zu arbeiten – und zwar von Anfang an. Wie sind Sie auf das Thema Freiwilligenarbeit gekommen? Zu unserer Gesellschaft gehört auch das Recht auf freiwilligen ehrenamtlichen Einsatz. Jeder Mensch ist einmalig. Und, jeder Mensch kann etwas beitragen zu einer Gemeinschaft, die Vielfalt wertschätzt und Teilhabe für alle aktiv ermöglicht. Freiwilliger Einsatz ist ein Baustein unserer Gesellschaft. Er erfüllt die besten Ziele: Das Streben nach Frieden, Freiheit, Lebenschancen, Sicherheit und Gerechtigkeit für alle Menschen.
Welche Stolpersteine gibt es dabei? Bürgerschaftliches Engagement und Bürgerbeteiligung gelten vielfach immer noch als Betätigungsfeld der gebildeten Mittelschicht. Von ausgegrenzten, diskriminierten und beeinträchtigten Menschen als bürgerschaftlich Engagierte und politisch Aktive ist fast nichts zu hören. Vor allem bei Menschen mit seelischen Erkrankungen, Menschen mit Lernschwierigkeiten und sozial isoliert lebenden Menschen bestehen noch viele strukturelle, materielle und kulturelle Barrieren. Dem gilt es entgegenzuwirken.“
Für Ihn begannen die Raunächte am 22. Dezember. Großmutter Friedelinde beging Ihren Geburtstag. Dieses Wiegenfest wurde, wie üblich im Klippdachsland, groß gefeiert. Die Verwandtschaft erschien vollzählig, nahe Freundinnen und Freunde waren ebenfalls geladen. Nicht persönlich, jeder wusste um diese Feier und kam wie selbstverständlich vorbei. Die einen zum Nachmittagskaffee, andere wiederum zum Abendessen. Er selbst froh, der Schule für 3 Wochen entronnen zu sein. Die Feier am Abend war gesellig, laut und verqualmt. Wilhelm Weiß Inhaber eines alteingesessenen Unternehmens saß qualmend am Kopf der Geburtstagstafel, und beklagte jammernd die sinkende Nachfrage und sah sich kurz vor der Insolvenz. Die übrigen Gäste waren davon unbeeindruckt, wusste doch jeder um dieses alljährliche Lamento. Zur Insolvenz kam es nie, eher im Gegenteil.
Wilhelm Weiß Inhaber eines alteingesessenen Unternehmens saß qualmend am Kopf der Geburtstagstafel, und beklagte jammernd die sinkende Nachfrage und sah sich kurz vor der Insolvenz. Die übrigen Gäste waren davon unbeeindruckt, wusste doch jeder um dieses alljährliche Lamento. Zur Insolvenz kam es nie, eher im Gegenteil.
Ein pensionierter Bahnbeamter in Begleitung seine zweiten Frau erkundigte sich bei Onkel Theodor: Sei er nun in die nächsthöhere Gehaltsstufe aufgestiegen „Theo, Theo, Theo! A11, A12, A13? „Bäsd doch Schuleer die wönn doch gudd bezoold onn hoo die halwe Zeid Feerie.“ (Du bist doch Gymnasiallehrer. (Die verdienen doch gut und haben die meiste Zeit Ferien.) Theo nahm es gelassen. Er hörte zu, nickte, machte die eine oder andere launige Bemerkung, rauchte dabei seine Reval ohne Filter. Im Übrigen war er noch einer wichtigen Aufgabe gewärtig. Er, Hoobs Henner war leidenschaftlicher Zigarillo Raucher der Marke „de Zetjes“. Entsprechend war seine Stimme rauchig, laut und durch Räuspern und Husten unterbrochen. Trotzdem wirkte er auf seine raue Art, freundlich und humorvoll.
Die besondere Aufgabe für Onkel Theodor bestand nun darin, den Gemeindepfarrer, nachdem dieser gratulierend die Segenswünsche der Kirchengemeinde überbracht hatte, für angemessene Konversation mit dem Geistlichen zu sorgen. Er tat dies nur äußerst ungern, wohl um seiner Mutter Friedelinde einen Gefallen zu tun. Der Geistliche blieb zum Abendessen, delektierte sich reichlich an Kartoffelsalat, Nudelsalat, heißer Fleischwurst und deftigen Bratwürsten. Ging dann bald wieder, verabschiedete sich kurz, satt zufrieden in der Gewissheit wieder einmal etwas Gutes für seine Schäfchen getan zu haben.
Die Familienfeier fand selbstredend in der guten Stube statt. Die war Ende Dezember, vorher unbeheizt, eiskalt. Schon am frühen Vormittag ward Opa Gregorius beauftragt den Ölofen anzuzünden. Es war ein großer Ofen, ein Doppelbrenner. Zwei Öfen gekoppelt, zwei Brennkammern, ein großer Öltank, dies alles mit braunem Emailblech verkleidet. Opa Gregorius machte sich ans Werk begab sich mit einer Heizölkanne in die Scheune wo sich ein Öltank aus Stahlblech orange mit Bleimennige zwecks Korrosionsschutz gestrichen ganz hinten rechts in der Ecke befand. Der Tank war rechteckig, stand auf vier Füßen, die ihn etwas achtzig Zentimeter vom Boden erhob. Ganz unten in der Mitte des Tankbodens befand sich ein Kipp Hahn, goldglänzend aus Messing. Der Kipphebel war rot lackiert, um zu verdeutlichen, dass man dort drücken musste, um Heizöl zu zapfen. Dieses Tank war und blieb ein stetiges Ärgernis. Man konnte, selbst beim Walten lassen größter Vorsicht nicht verhindern, dass der eine oder andere Tropfen nicht in der Kanne landete, sondern seinen unheilvollen Weg auf der Innenseite der Kanne suchte und sogleich diesen typischen Heizölgeruch verbreitete. Dieser „Heizölduft“ begleitete ihn während seiner gesamten Kindheit. Ein Tribut an die Moderne, als Holz und Kohle mit ihrer wärmenden Kraft allmählich abgelöst, dem Heizöl weichen musste.
Das Entzünden dieser Ölöfen war eine Kunst für sich. Opa Gregorius war in der Regel für diese verantwortungsvolle Aufgaben zuständig. Ein Streichholz ummantelt von einem Streifen rotem Paraffinpapier musste angezündet werden. Brannte es, galt es das brennende Zündholz alsbald in den schwarzen Schlund des Brenners zu werfen. Mit ein wenig Glück landete das Streichholz auf den Boden des Schlundes, hoffend, dass es dort eine kleine Pfütze Heizöl vorfand, um es zu entzünden. Das gelang beim ersten Versuch höchst selten. Opa Gregorius, ein geduldiger ruhiger in sich ruhender Mann, nahm sich Zeit für diese Prozedur. Sie gelang beim dritten Anlauf. Vorher allerdings musste er der Regler des Ofens auf Anzünden stellen. Wartete man zu lange, lief Zuviel Öl in den Schlund, hatte sich da keine Pfütze, sondern kleiner See gebildet. Zündete man dann, drohte ein Unglück. Das Öl begann zu brennen, der Ofen wurde warm und wärmer, ein wahres Höllenfeuer entstand. Sogleich war Gefahr im Verzug. Der Ofen begann zu grummeln und zu rumpeln. Kam es nun noch heftiger, explodierte das Öl-Gemisch mit einem lauten Rumms, der schwere Stahldeckel flog in die Höhe, ein stinkendes Gemisch aus Ruß und Öl Dunst schoss heraus. Ein Chaos. Die Tapete über dem Öfen schwärzte sich, der Gestank war noch tagelang zu riechen. Noch schlimmer konnte es kommen, wenn das Höllenfeuer so schlimm wütete, dass sich das Ofenrohr rot verfärbte und zu glühen begann. Zimmerbrand Gefahr lag in der Luft. Beruhigte sich der Ofen nicht, blieb eigentlich nur noch eines. Die Feuerwehr musste anrücken.
Oma Friedelinde stand seit jeher mit dem Ölofen in der guten Stube, auf Kriegsfuß und sagte dann: „Vadder gug doch nomoo i der Wohnstowwe. S wööd onn wödd ned woorm. Jedes Joohr dosselwe. Der oole Trampelbock.
Äich pagge mern noch onn schmäisen fädd.“ (Du Vater, sei so gut und schaue nochmal nach dem Ofen in der guten Stube. Ich befürchte es wird nicht warm bis unsere Gäste kommen. Der Ofen ist ein alter Trampelbock {In dem Falle: ein Gegenstand, der nur träge funktioniert, nachlässig hergestellt ist, zum Gebrauch nicht mehr viel taugt und bald entsorgt werden müsste.})
Trampelbock
Sehr ähnlich ging es den Stühlen am großen Tisch im Wohnzimmer. Auch die wurden nur bei Familienfeiern benutzt. Standen ansonsten ordentlich aufgereiht am Wohnzimmertisch und harrten geduldig auf deren eigentliche Funktion. Der Stil dieser Sitzmöbel, ziemlich eindeutig. Art Deco
Quälholz
Klare horizontale und vertikale Linienführung, die Form folgte eindeutig der Funktion eine Stuhles. Nämlich sitzen. Oma Friedelinde war allerdings vom Sitzkomfort und der Bequemlichkeit dieser Sitzmöbel keinesfalls überzeugt. „Die oole Kweelhelzer. Äss ned droff ze sedez“ (Diese alten Quäl Hölzer. Man kann darauf sehr schlecht sitzen.)
Oma und Opa hatten Ende der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts geheiratet. Omas Aussteuer musste noch mit Mobiliar ergänzt werden. Daher die 4 Stühle aus massivem Buchenholz, mit dem Malerpinsel gemasert, wie damals üblich und anschließend fast schwarz lasiert.
So gegen halb zehn Abend, die Feier war im vollen Gange, ertönte plötzlich, draußen vom Hof ein kräftiges „Jeep“. Alle horchten auf, wunderten sich aber nicht. „Doss aß dä Emmerich!“ (Das ist der Emmerich!) Auch er war nicht verwundert, wartet schon darauf, dass sich sein Freund, der so viele Jahre älter war als er, bemerkbar machte. Er sprang auf, ging behände zum Vorraum des Kuhstalls, öffnete den oberen Teil der Stalltüre und rief: „Ich komme grood.“ (Einen Augenblick, ich bin gleich so weit!)
„Läss dä Zeit.“ (Keine Eile, wir haben Zeit.) sprach Emmerich und malte im frisch gefallenen Schnee einen Kreis. Sein bester Freund, Martinus R.I.P, war selbstredend auch dabei. Er zog den gefütterten Parka, mit dem blauen Aufnäher auf dem ein stilisierter Weißstorch und das Kürzel DBV (Deutscher Bund für Vogelschutz), gestickt war über seinen Rollkragenpullover zog den Reißverschluss bis oben hin zu. Rodelmütze nach Art der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts auf das Haupt. Emmerich war gekleidete wie immer, nur der kalten Witterung angemessen. Graue Knickerbockerhosen aus dickem Drillichstoff dunkler Rollkragenpullover ein fast schwarzer Wollmantel. Auf dem Haupt eine graue Pudelmütze. Wollhandschuhe steht’s dabei auch der unvermeidliche Spazierstock mundartlich (Kreggestägge) genannt. Los ging’s. Inzwischen hatte es aufgehört zu schneien. Der Himmel klarte auf, Sterne begannen zu funkeln, das blasse Band der Milchstraße zog sich über den klaren Himmel. Ein Halbmond, gerade aufgegangen, verbreitete ein weißes zurückhaltendes Licht. Schneekristalle glitzerten. Unser Ziel. Der „Palm Weg“ so bezeichnet, weil er mitten durch eine Fichtenschonung verlief. Links und rechts entlang des Weges breiteten sich Fichtenzweige, ähnlich wie Palmwedeln aus und verbreiteten ein betörenden Duft nach Wald, Fichtennadelharz und Holz. In dieser klaren kalten Winternacht ein wahrhaft magischer Ort. Eine gute Gelegenheit gelassen zu denken, zum Träumen und zum Phantasieren.
Emmerich erzählte von seinen Erlebnissen im Krieg. Martinus und er lauschten aufmerksam. Emmerich erzählte von seinen Erlebnissen im Kriege. Martinus und er lauschten aufmerksam es war immer wieder interessant ihm zu lauschen. Erzählte anschaulich voller persönlicher Eindrücke aus dieser schrecklichen Zeit oft anekdotisch launisch und fantasiebegabt. Freilich so wie die meisten Menschen aus dieser Generation die Schrecken die Verbrechen die persönliche Not die erlebten Traumata, die nie verarbeitet werden konnten, die Verkrüppelung der Seelen bei Opfern und Tätern weitgehend verschweigend weil Not und schuld immer noch quälten.
Zielstrebig voran, ganz am Ende dieses verwunschenen Palmweges bemerkte Emmerich lapidar: „Hald er Jonnge mehr säi doo.“ (Haltet ein meine jungen Freunde wir haben unser Ziel erreicht.) Sie verließen den Weg der tiefe Radspuren zeigte. Spuren vor allem vom Traktor des Jagd Aufsehers namens Eduscho. Der eilfertig Winterfutter für das Reh und Rotwild in dafür vorgesehene kleine Hütten verbrachte, die mit Heuraufen versehen waren um den Hunger des jagdbaren Wildes zu stillen. Aber auch die Radspuren vom Jeep des Jagdherrn, der auf die Pirsch ging, oft begleitet von Jagdgästen die vor allem auf Trophäen aus Waldwege befahren durften um auf Hochständen Hochsitzen frierend ihre Ansitze vollführten mit Jagdflinten bewaffnet.
Eine mit Verlaub zweifelhafte Form der Jäger und Jäger. Bedingt durch die intensive Winter Förderung des Rio droht Wildes ergab sich zwangsläufig eine deutliche Steigerung dieses Jagdbaren Wildes mit der Folge, dass Schäden an Verbiss des Jungen nach nachwachsenden Baumbestandes deutlich überhandnahmen. Wann musst du ständig einzäunen und unbegrenzt nachpflanzen. Überwiegend mit Fichtenbäumchen eng bepflanzt. Wollte man doch möglichst bald ausgewachsenes Fichtenholz ernten und daraus Erträge und Gewinn zu erwirtschaften. Wie fasste diese Art von Waldwirtschaft der Revierförster Roderich Brei beim Feierabendbier der Kneipe des klugen Wirtes Jakob Rip zusammen: „ich bin ein Wirtschaftsmann. Der Wald muss Geld bringen.“ Die Folgen dieser katastrophalen auf rein wirtschaftliche Gesichtspunkte beruhende Weltwirtschaft des 60er bis 70er Jahre im vergangenen Jahrhundert sind nun für jeden der sehenden Auges durch Wald und Flur des Klippdachs Landes wandert wandelt sichtbar.
Die in dieser Zeit massenhaft gepflanzten Fichten Monokulturen sind ein Zeugnis des fortschreitenden Klimawandels. Nun in diesem neuen Jahrhundert sind die erschreckenden Ergebnisse zu betrachten. Wer dies nicht sieht, nicht bemerken will, sollte diese Bemerkung sei erlaubt, doch noch einmal darüber nachdenken aus welchen Quellen er diese Informationen erhält.
Dem fiel auch der Palm Weg, dieser verwunschene Pfad mitten durch einen dichten Fichtenforst, dem globalen Klimawandel zum Opfer. Baumleichen kahl und vertrocknet, die meisten bereits abgesägt und abtransportiert. Was übrig blieb war, bot einen traurigen Anblick.
Ein kahler vertrockneter Berghang leblos im Sommer schutzlos der brennenden Sonne ausgesetzt. Aber dann schon nach einem Jahr kam Hoffnung auf. Ganz zart keimten kleine hellgrüne Pflänzchen auf, ein neuer grüner Hoffnungsschimmer entstand. Erst verhalten im zweiten Jahr schon deutlich mutiger. Was dort keimte war das, was im Klippdachsland schon vor der künstlichen Fichteninvasion heimisch war. Ein Niederwald aus Birken, Ginster, Ebereschen kleinen Buchensämlingen kleine Eichen, Brombeere, Himbeere, Haselnuss, Esche, Erle. Noch viele andere Pioniergewächse, die schon nach einigen Jahren einen robusten Niederwald bildeten, artenreich für Flora und Fauna und wunderschön anzuschauen.
Martinus, wie immer in weißer Vorrausicht, hatte einen grauen Leinenbeutel dabei. Darin befand sich ein kleines Beil. Grüne Klinge, hölzerner Schaft. Handlich und leicht. Martinus verfügte schon zu jener Zeit über ein beachtliche Anzahl von Handwerkszeug.
Sein Vater R.i.p ein ruhiger besonnener Mann immer das Positive im Leben hervorhebend war zu jener Zeit Nebenerwerbsbauer Gemeindediener und nebenberuflich Haus Schlachter. Er fungiert auch als verantwortungsvoller Vorsteher der Nebenzweigstelle der örtlichen Sparkasse. Vor allem hier aber auch Jahre zuvor als Gemeinderechner. Dieses Amt hatte er von seinem Vater übernommen der sich ebenso wie ist dein Sohn als begnadeter Kopfrechner erwies.
So besaß sein Vater neben Schaufel, Kreuzhacke auch eine Bügelsäge mit geschärfter „Wolfzahnung“ des Sägeblattes. Martinus durfte sich dieses Handwerkszeuges bedienen. Wusste sein Vater doch um die Umsichtigkeit seines Sohnes im Gebrauch seiner Werkzeuge. Aus diesem Fundus rührte auch dieses kleine handliche Beil.
Am Ende des winterlichen Palmweges befand sich rechts eine Fichten Schonung. „Mer säi doo eer Jonnge.“ (Wir sind am Ziel angekommen meine lieben jungen Freunde.) bemerkte Emmerich beifällig.
Glitzernder Pulverschnee reichte ihnen nun nahezu bis an die Stiefelschäfte. Trotz des Halbmondes, letzte Wölkchen waren vorbeigezogen, reflektiert durch den weißen magisch glitzernden Schnee, erschienen die winterliche Landschaft in einem hellen grau blauen Schimmer der es zuließ die kleinen Fichtenbäumchen klar zu erkennen.
„Hi örre!“ (Dort ist er!) sprach Emmerich fröhlich und mit Genugtuung. „Doss äss inser Kräsboom.“ (Das ist unser Weihnachtsbäumchen.)
Vorsorglich wie es seine Art war hatte Emmerich bereits im Herbst einen roten Wollfaden an einem markant hervorstehenden Ast des Bäumchens gebunden. Nun, es war an der Zeit und Martinus ging fachkundig ans Werk. Behende schüttelte er das Bäumchen um es von vom Schnee zu befreien, daẞ gelang verbunden mit einer Wolke von Schneekristallen welche durch die Nacht stoben und funkelnd zu Boden schwebten. Sodann scharte er mit seinem rechten Stiefelabsatz den verbliebenen Schnee zur Seite.
Es war ein stattlicher Weihnachtsbaum fast 3 Meter in der Höhe und der Boden gut 1,5 Meter breit. Aufrecht gewachsen eine gleichmäßige Pyramide aus Ästen und Zweigen ebenmäßig gewachsen.
Drei bis vier Axthiebe am Stamm des Baumes und schon neigte er sich sacht zu Boden. Dabei stieg Ihnen ein typischer unnachahmlicher Duft in die Nase Fichtenharz Duft und der Geruch von frisch geschlagenem Nadelholz ganz verbunden mit dem erdigen Duft von frischem Waldboden ein Duftkonzert ein olfaktorisches Gesamterlebnis welches geeignet ist sich tief in die Erinnerung einzuprägen Grüße aber auch Geschmack sind elementare urtümliche Sinneswahrnehmungen die nicht trüben können weil sie elementar erlebt werden Punkt das menschliche Stammhirn und dessen Funktion werden hier angeregt Punkt ganz dicht dort wo Emotionen und Gefühle ihren ihre Heimat haben. Kluge Menschen, Wissenschaftler von Rang und Namen postulieren. Die ersten postnatalen Sinneseindrücke des Menschen Komma des Säuglings sind wahrgenommene Gerüchte und Geschmäcker, vertraute Geräusche der Mutter die geboren hat. Diese elementaren Sinneseindrücke tief verankert bleiben für immer. Sie prägen den Menschen sein Leben lang, sie vermitteln im besten Falle das Gefühl von Nähe, Vertrautheit und Geborgenheit.
Martinus und Erfassten das Bäumchen nachdem sie es auf dem Waldweg bugsiert hatten, Martinus vorne Komma da wo der Stamm gefällt war er hinten an der Naumspitze. So wanderten sie den Weg zurück Emmerich vorneweg gemächlich sich Zeit lassend um sich zu unterhalten zu können. Was nun im Verlauf der Unterhaltung folgte war ein bereits mehrfach geführt das Systemvergleich zwischen Deutschland Ost und Deutschland West diesmal mit der Gegenüberstellung der jeweiligen Fahrzeugtypen.
VW Käfer landläufig Buckel Porsche gegen Trabant landläufig Rennpappe genannt. Im Ergebnis schlug der Buckel Porsche die Rennpappe in allen Punkten. Ihm selbst, aber auch Emmerich bin dabei nicht von ihren politischen Grundüberzeugungen ab.
Dabei gilt es zu berücksichtigen und zu bedenken. Zu jener Zeit war Deutschland in 2 Teile getrennt. Westdeutschland unter der Ägide einer kapitalistischen Weltordnung mit der Schutzmacht Amerika ausgestattet.
Westdeutschland unter einer kommunistischen Weltordnung mit der Schutzmacht Sowjetrussland. Mitten durch das Land zog sich der Eiserne Vorhang streng von Osten her bewacht nur unter Lebensgefahr überwindbar, und mit drakonischen Strafen belegt.
Ein Eiserner Vorhang West gegen einen antifaschistischen Schutzwall Ost. Dies führte auf beiden Seiten zu erbitterten polarisierten Auseinandersetzungen.
Dazu sei gesagt es war wohl besser die rhetorischen Klingen zu kreuzen als aufeinander zu schießen zu zerbomben oder die ganze Welt in ein Höllenfeuer des Atompilzes zu verwandeln.
Dass er Kommunist sei und wenn der Russe kommen werde, er unmittelbar zum Bürgermeister ernannt werden würde, erfüllte ihn mit einem gewissen Stolz.
Diese Diskurse zwischen ihm und seinem um Jahrzehnte älteren Freund trug man deutlich ja zuweilen heftig aus. Zu keiner Zeit aber persönlich beleidigend schon gar nicht nachtragend.
Es wurde im Laufe der Jahre zu einer Art Ritual von beiden gemocht, die Freundschaft in gewisser Hinsicht sogar belebend und festigend. So auch in dieser eiskalten sternenfunkelnden Winternacht.
Zu Hause angekommen war es fast Mitternacht geworden, legten legten sie das Bäumchen in die Waschküche des Hauses von Emmerich ab. Es müsse nun langsam auftauen, bemerkte Emmerich. Sonst würde es dann prunkvoll mit Lametta, Weihnachtskugeln und Kerzen geschmückt, innerhalb von 3 Tagen die Nadeln verlieren. Das. wollte niemand in Kauf nehmen.
Emmerich bedankte sich herzlich und erbot sich „noo Krässdoog“ (nach Weihnachten) die gute Hilfe mit heißer Fleischwurst und Brötchen zu vergelten.
Die beiden Freunde nahmen diese bevorstehende deftige Leckerei dankbar und freudig nickend gerne an. Emmerich klopfte ihnen noch freundschaftlich auf die Schultern und verschwand über die Waschküche in die warme Koch Küche wo ihm seine Gattin bestimmt schon erwartete Martinus und er gingen noch einige Meter bergan dann gleich links dort befand sich sein Elternhaus Punkt die Wohnstube war noch hell erleuchtet man hörte Stimmen, Lachen, Geschirr klappern. Es roch nach Zigarrenduft deftig nach gesottenem Schweinefleisch, nach Bier und Wein nach Mayonnaise und sauren Gurken.
Martinus muss noch ein paar Schritte nach links bergan gehen um zu Hause anzukommen. Die Freunde klopften sich noch kurz auf die Schultern und verabschiedeten sich mit „Schloof gud bis mann“ (Eine gute Nacht. Schlafe wohl. Wir sehen uns Morgen früh) Er hingegen betrat sein Elternhaus wieder durch die Waschküche, entledigte sich seines Parkas, der Gummistiefel und der Rosshaar Socken die in der Kälte des Winters besonders beliebt waren um warme Füße zu behalten. Wieder in der guten Stube angelangt, bot sich immer noch das gleiche fröhliche Bild einer Geburtstagsgesellschaft, nur bereits deutlich gelichtet.
„Suu spiere kimmt Du hääm? Meer doochde school ouch wer woss beserd.“ ( Warum bist Du viel zu spät nach Hause gekommen. Wir dachten schon euch wäre etwas passiert.) „Jezz awwer schnell eins födder iiz Bädde.“ ( Nun aber husch husch zu Bett.) So sprach die besorgte Mutter Dragmarie.
Er müde, durchgefroren hatte nichts dagegen und verabschiedete sich kurz mit „Gu Nachd“ (Gute Nacht).
Gastbeitrag von Uwe Schummer„Schlimmer als eine Pandemie“: Die düstere Warnung von Papst Franziskus vom 09.10.2o
FOCUS-Online-Gastautor Uwe Schummer
In seiner Enzyklika weist Papst Franziskus daraufhin, dass die Kirche auch das „Handeln Gottes in anderen Religionen“ schätzt und dass sie beim Aufbau einer besseren Welt nicht abseits stehen dürfe.
Papst Franziskus hat in seiner Sozialen Enzyklika „Fratelli tutti“ über die Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft einen Leuchtturm gesetzt.
Dabei beleuchtet er die Welt im Lichte der Menschenwürde. Unabhängig davon, wo und wie dieser Mensch lebt.
Dabei verurteilt er eine „Welt voller Wachtürme und Verteidigungsmauern“.
Die Alternative des weltweit geltenden Schreibens ist, den „Nächsten“ auch in dem Menschen zu sehen, der weit von uns entfernt lebt oder noch gar nicht geboren ist und zur künftigen Generation angehören wird.
Seine Vision ist eine Geschwisterlichkeit und soziale Freundschaft, die die Schätze der Welt und die uns mitgegebenen Talente und Fähigkeiten so organisiert, dass wir nicht zu Lasten anderer Völker und Generationen diesen Planeten Schlimmer als eine Pandemie\“plündern.
ÜBER DEN GASTAUTOR:
Uwe Schummer ist Mitglied des Deutschen Bundestags und dort Vorsitzender der CDU/CSU-Arbeitnehmergruppe.
Papst Franziskus warnt davor, Lehren der Vergangenheit zu vergessen
Dabei bezieht sich Papst Franziskus auch auf die aktuelle Erfahrung einer Pandemie, die „falsche Sicherheiten“ offenlegte und die Verletzlichkeit selbst starker ökonomischer Volkswirtschaften zeigt.
Sie liefere auch den Beweis dafür, dass „wütende und aggressive Nationalismen“ unfähig sind, die Herausforderungen der Zeit zu lösen; zumal sie mit „Egoismus und dem Verlust des Sozialempfindens“ einhergehen.
Er warnt davor, die Lehren der Vergangenheit zu vergessen, die aus einem überbordenden Nationalismus – mit all ihren unzähligen Kriegen – zur Zusammenarbeit der Völker in der UN geführt habe.
Sein Bild ist die Menschheitsfamilie, in der Völker nicht nebeneinander, sondern miteinander und inklusiv ihre positiven Kulturansätze leben.
Er kritisiert die gegenteilige Entwicklung, in der Teile der Menschheit „geopfert werden“ – zugunsten einiger bevorzugter Bevölkerungsgruppen.
Dabei benennt er „wirtschaftliche Regeln, die sich als wirksam für das Wachstum, aber nicht für die Gesamtentwicklung des Menschen erweisen“.
Er geißelt eine Form der Versklavung des Menschen, die „zulässt, ihn wie einen Gegenstand zu behandeln, ihn kommerzialisiert und zum Eigentum eines anderen herabmindert.“
„Schlimmer als eine Pandemie“
In diesem Lichte ist die Enzyklika auch ein wichtiger Impuls für ein faires Lieferkettengesetz, wie es von Bundesentwicklungsminister… .
… Deutschland und die Europäische Union als weltweit starke Märkte können über ein ernsthaftes Bemühen für Transparenz bei Zulieferern sorgen, dass Kinder- und Sklavenarbeit ausgeschlossen sind.
Dies wäre ein konkreter Beitrag für bessere Lebensbedingungen auf anderen Kontinenten.
Die Pandemie habe uns auch dazu „gezwungen, wieder an alle Menschen zu denken, anstatt an den Nutzen einiger“. Ähnlich wie Papst Johannes Paul II. in seinem sozialen Weltrundschreiben „Laborem exercens“ von 1981 kritisiert Papst Franziskus „fieberhaften Konsumismus“ und eine Haltung des „Rette sich, wer kann“ in einem universalen Kampf „Alle gegen Alle“.
Dies werde „schlimmer als eine Pandemie sein“.
Statt sich abzuschotten und „als Inseln zu leben“, sieht er die „Notwendigkeit, über die eigenen Grenzen hinauszugehen“.
Er benennt die „Sorge um das gemeinsame Haus unseres Planeten“.
Sein Beispiel: Wer Wasser im Überfluss hat und trotzdem sorgsam damit umgeht, weil er an andere denkt, der blicke über sich und die Seinen hinaus.
„Gesunde Politik“, die nicht dem Diktat der Finanzwelt unterworfen ist.
Das Recht auf Privatbesitz sei niemals absolut und immer mit der sozialen Funktion zu verbinden.
Unternehmerische Tätigkeit sieht er als eine edle Berufung, die darauf ausgerichtet ist, Wohlstand zu erzeugen und die Welt für alle zu verbessern.
Ziel müsse immer auch die Entwicklung des Menschen und die Schaffung vielfältiger Beschäftigungsmöglichkeiten sein. Er verweist auf den Zusammenhang von Globalisierung und Lokalisierung.
Man müsse auf die globale Dimension achten, um nicht in die alltägliche Kleinigkeit zu verfallen. Sonst werde das Zuhause nicht Heimat, sondern Zelle.
Unter diesem Aspekt sei auch die Entwicklungshilfe für die „armen Länder“ eine „Vermögensschaffung für alle“.
Die Welt könne nicht auf Dauer fruchtbar sein, wenn sie nicht gerecht ist.
Es gehe darum auf „gesunde Weise lokal zu denken, sich dabei im Herzen eine Offenheit für das Universale“ zu bewahren.
Die Pandemie zeige auch, dass nicht alles durch den freien Markt gelöst werden könne.
Stattdessen fordert er eine „gesunde Politik“, „die nicht dem Diktat der Finanzwelt unterworfen ist, die Menschenwürde in den Mittelpunkt stellt“.
Gegen den transnationalen Charakter von Wirtschaft und Finanzen müssen auch internationale politische Institutionen entwickelt werden, die so mit Macht ausgestattet sind, dass sie dem Primat der Politik dienen.
Kirche darf beim Aufbau einer besseren Welt nicht abseits stehen
„Die Politik darf sich nicht der Wirtschaft unterwerfen, und diese darf sich nicht dem Diktat und dem effizienzorientierten Paradigma der Technokratie unterwerfen“.
Er erinnert: Die Erde sei eine Leihgabe, die jede Generation empfängt und den nachfolgenden Generationen weitergeben müsse.
Durch Finanzspekulationen erzeugte Hungersnöte nennt er „ein Verbrechen; Ernährung ein unveräußerliches Recht“.
Das Leben sei eine Kunst der Begegnung mit der Fähigkeit das Recht einzugestehen, anders zu sein.
Aus dem Miteinander bestehender Kulturen, erwachse ein „Sozialpakt“, aus dem heraus die Weltgesellschaft zum friedlichen Miteinander geführt werden kann.
Dies bedeute auch die Fähigkeit auf Verzicht für andere und die Erkenntnis, dass die letzte Wahrheit nicht von dieser Welt ist.
„Wahrheit ist die untrennbare Gefährtin von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit“.
Nur in diesem Gleichklang könne sich globale soziale Freundschaft entwickeln.
Dabei schätze die Kirche auch das „Handeln Gottes in anderen Religionen“. Sie respektiere die „Autonomie der Politik, beschränke aber ihre eigene Mission nicht auf den privaten Bereich“.
Die Kirche dürfe beim Aufbau einer besseren Welt nicht abseits stehen…. .“
„Trinken Sie. Trinken ist wichtig. Trinken ist gesund. Trinken Sie noch ein Glas.“
Von Einer die um Ihr Leben trank
Eine attraktive Frau, Mitte 50, immer gepflegt, dezent geschminkt, die Haare, immer ohne Ansatz, wasserstoffblond gefärbt.
Bei Meetings von etwa zwei Stunden schaffte Sie locker 2 Flaschen Wasser zu trinken.
Schlank, modern steht’s dezent gekleidet, das Outfit einer erfolgreichen Bussinesfrau.
Bei besonderen Anlässen, im Kleid, geschmackvoll ausgesucht, figurbetont, grosszügig dekolltiert aber doch passend.
Eher kantige Gesichtszüge, geschickt in Richtung mehr Weichheit geschminkt.
Die Augen graublau, deutlich, je nach Blickrichtung, ins eisgraue, wechselnd.
Beim näherer Betrachtung zeigten diese Augen eine merkwürdige schwer zu erahnende Melange die ganz unterschiedlichen inneren Zuständen vermuten ließ.
Zum einen eine gewisse kalte Leere im Blick, die gleichzeitig unglaubwürdig wirkt.
Daneben eine Art von Misstrauen und Angst gepaart mit unruhiger Lauerstellung.
Was kommt jetzt, bedroht es mich, ich muß gewappnet sein, immer bereit zum Angriff sein?
Dann auch eine tiefe Traurigkeit. Eine Trauer die erahnen lässt. Das was ich hier zeige, das bin ich nicht. Es ist eine Fassade, die nur mit Aufbietung aller Kräfte erhalten werden kann.
Ich muß meine Angst, meine Unsicherheit, meinen fehlenden Gestaltungswillen verbergen, sonst werde ich meinen eigenen Ansprüchen an mich nicht gerecht, versage, bin verloren.
Ich möchte doch ganz anderes sein.
Liebevoll, verständnisvoll, empathisch, treusorgend, mütterlich.
Aber Kinder habe ich keine, auch Großmutter werde ich nie sein.
Zuweilen schien es so als ob Sie ins Leere blicke. Die Lider werden dann schwer, als ob Sie ein unbändiges Bedürfnis nach Schlaf und Ruhe überkomme, so als ob Sie alles sediert und durch einen Nebel verborgen sehe.
Ihr Wohlwollen war, kannte man diese geschundene Seele näher, recht leicht zu erlangen.
Mit inszenierter Nibelungentreue.
Ein treuer, ein eiserner Heinrich sein, eine treue Henriette.
Nichts hinterfragen wollen, alles mittragen sollen.
Keine Fragen stellen. Immer Zustimmung zollen. Keinen Diskurs aufkommen lassen.
Egal was da komme.
Fachliche Kompetenz , war nicht erwünscht weil als bedrohlich empfunden. Sie störte nur. Alles sollte beim Alten bleiben. Lediglich ein neuer Lack auf Althergebrachtes war gelegentlich gewünscht.
Ihre Kaumuskulatur ständig bewegend blickte Sie um sich.
Lauernd, vor Angst und Panik immer auf Abwehr, so bewältigte Sie Ihren beruflichen Alltag.
Auch aus diesem Grunde war Sie allseits gefürchtet.
Als harte kalte Person die selbst viel arbeitete, noch mehr verlangte, bei der man sehr schnell in Ungnade fiel.
Fand Sie einen angeblichen Fehler bei einem Ihrer Untergebenen, der zumeist konstruiert war, war Sie gnadenlos. Sie sanktionierte hart und öffentlich, monatelange Kontrollen begannen, akribisch ausgeführt und oft außerhalb der Arbeitszeit, gerne Morgens gegen 06:45 Uhr.
Viele hielten dem nicht stand, kündigten, wurden entlassen, einige traumatisiert.
Ob Ihr diese Art mit Menschen umzugehen Ihr eine innere Genugtuung verschaffte, ob Sie die Macht über Menschen in diesem Moment genoss bleibt offen.
Sie selbst beschädigte sich damit wohl am allermeisten.
Immer ruheloser, immer getriebener, immer misstrauischer, immer mehr Angst und Panik.
Hier gelten wohl die Zeilen vom großen Friedrich Schiller aus Wallenstein:
„Das eben ist der Fluch der bösen Tat, dass sie, fortzeugend, immer Böses muss gebären.“
Wagt man, nach Fritz Riemann eine Einordnung Ihrer Persönlichkeit wäre über folgendes nachzudenken.
„Die zwanghafte Persönlichkeit wendet sich gegen Neuerungen, wo sie ihm begegnen, was aber immer mehr zu einer Sisyphusarbeit wird, denn das Leben ist immer im Fluß, alles ist in fortwährender Wandlung begriffen, «alles fließt» in immerwährendem Entstehen und Vergehen, das sich nicht aufhalten läßt… .“
„… Bei den später zwanghaften Persönlichkeiten finden wir in ihrer Lebensgeschichte mit großer Regelmäßigkeit, daß in ihrer Kindheit altersmäßig zu früh und zu starr die lebendigen aggressiven, affektiven, die gestalten und verändern wollenden Impulse, ja oft jede Spontaneität, jede Äußerung gesunden Eigenwillens gedrosselt, gehemmt, bestraft oder unterdrückt wurden… .“
„In der Unfähigkeit zwanghafter Menschen, Spontaneität und Unplanbarkeit zuzulassen, liegt ihr zentrales Problem. Das Leben ist nicht ins letzte Detail planbar. Es ist im Fluss und konfrontiert uns von Geburt an mit dem Unbekannten und Neuen, welches uns spontane Reaktionen abverlangt. Hinter dem Festhalten am Alten und Vertrauten steht letztlich die Angst vor der unausweichlichen Vergänglichkeit, die Angst vor dem Tod… .“
„… Zum lebensgeschichtlichen Hintergrund von Menschen mit zwanghafter Persönlichkeit lässt sich sagen, dass sie in ihrer frühen Kindheit oft zu früh durch die Bezugspersonen angehalten wurden, auftretende aggressive, spontane und altersgemäß natürliche Reaktionen zu unterdrücken.
Sie wurden oftmals zu früh herangeführt an Gebote und Verbote. Man findet es häufig, dass in ihrer Kindheit „jede Spontaneität, jede Äußerung gesunden Eigenwillens gedrosselt, gehemmt, bestraft……. wird.
Für ihre Pseudosicherheit zahlen zwanghafte Menschen einen hohen Preis, denn durch ihr Festhalten am Alten und Bekannten verschließen sie sich gleichsam vor den Möglichkeiten und Chancen des Neuen.“
Kurz:
„…. Sie verschließen sich vor der Möglichkeit der Weiterentwicklung, die ja ebenso wie das Alte und Vertraute, das Neue, das Unerwartete Bestandteil des Lebens ist… .“
„Das Grundproblem zwanghafter Menschen können wir also in ihrem überwertigen Sicherungsbedürfnis erkennen. Voraussicht, zielbewusste Planung auf lange Sicht, überhaupt die Einstellung auf Dauer, hängen damit zusammen.
Begründet liegt das in der Angst davor, das Gewohnte und Vertraute, das Sicherheit und Identität stiftende, durch neue Einsichten und Entwicklungen relativieren oder hinterfragen zu müssen. Die Grundangst des zwanghaften Menschen ist die vor der Vergänglichkeit Sie befällt ihn umso heftiger, je mehr er sich gegen sie abzusichern versucht.
Alle Änderungen erinnern ihn an die eigene Vergänglichkeit.
Daher sucht er, immer das Gleiche, schon Bekannte und Vertraute wiederzufinden oder wiederherzustellen. Wenn sich etwas verändert, fühlt er sich gestört, beunruhigt, ja geängstigt. Er wird deshalb versuchen, Veränderungen zu unterbinden, aufzuhalten oder einzuschränken, wenn es geht, zu verhindern und zu bekämpfen…. “ (Quellen: Fritz Riemann Grundformen der Angst 1976)
Nicht verwunderlich, geradezu zwangsläufig ergibt sich bei solchen bedauernswerten Menschen, die sich in Führungspositionen befinden, die Neigung bestimmter anderer Personen, die sich in deren Nähe befinden einer großen Versuchung ausgesetzt zu sein.
Sie erkennen Zug um Zug, im Laufe der Zeit immer deutlicher die eigentlichen Wesensmerkmale und gravierenden Defizite dieser im Grunde bedauernswerten Person.
Sie stellen sich darauf ein, entwickeln allmählich eine Strategie Ihr den Eindruck von Sicherheit und Kontinuität zu vermitteln.
Alles bliebe in Grunde beim Alten, Neuerungen wären lediglich Äußerlichkeiten die man verbreite um das Althergebrachte bewährte zu bewahren.
Man macht Ihr kleine persönliche Geschenke um Ihr Wertschätzung zu zeigen.
Kleine Geschenke unauffällig, wohl wissend, daß die betreffende Person bis hin zu Verfolgungsphantasien, misstrauisch gegenüber allem ist was Ihr begegnet.
Es werden Meeting, Besprechungen, Tagungen regelrecht dergestalt inszeniert.
Alles soll sagen. Beruhige Dich alles bleibt beim Alten.
Sie sind weiterhin an der Spitze.Sie haben die Zügel nach wie vor fest in der Hand.
Diese kluge, nun sagen wir eher bauernschlaue Strategie, so sie denn begonnen worden ist einmal robust installiert, recht bequem. Man muss eigentlich nur alles beim Alten lassen und abwarten.
Solange zuwarten bis die betreffende Person so weit und so verzweifelt ist, daß Sie offensichtlich nicht mehr zu halten ist.
Dann finden sich schnell, sogar nachvollziehbare offensichtliche Gründe, sie zu stürzen.
Diese eigenen und fremden Manöver zum Machterhalt, zur verzweifelten Abwehr manifester innerer Zweifel, Ängste und Zwänge sind immer skurriler geworden, bewegten sich immer weiter weg von der Wirklichkeit.
Letztlich tritt das ein, was eintreten musste.
Sie selbst wurde Opfer Ihrer eigenen Machenschaften und musste abtreten.
Man könnte sagen, daß ist Machtpolitik, daß ist eine machiavellistische Strategie zur Machtgewinnung.
Mag sein…….. .
Aber ist sie deswegen vertretbar, ist Sie deswegen zu tolerieren, gar zu billigen?
Darüber mag der geneigte Leser selber entscheiden.
Ölofen
Eine Hommage an Jakob den klugen Wirt (R.i.P)
Jakob (der Fersenhalter) ringt mit dem Engel
Die in der folgenden Erzählung handelnden Personen existieren so nicht. Das gilt auch für die beschriebenen Orte.
Es liegt keinesfalls in der Absicht des Verfassers, einzelne Personen bloßzustellen oder sie in Ihrer Lebenweise, Ihrer Lebenseinstellung, Ihrer Überzeugung oder Ihrer religiösen Auffassung zu kritisieren oder gar parteiisch zu bewerten.
Im Gegenteil. Der Verfasser schreibt hier vor dem Hintergrund einer großen Zuneigung und Liebe gegenüber den Menschen, Ihrer Lebensweise und der Art und Weise wie sie Ihr Leben gestalten, wie Sie ihr Leben bewältigen, ist er doch höchstselbst ein Kind dieser Region, dort geboren, zu Schule gegangen, Herangewachsen, Familie gegründet und immer noch gerne dort lebend.
Wichtig ist ihm Dinge zu beschreiben, die er so empfunden, er so erlebt hat und welche Rückschlüsse er daraus für sein eigenes Leben gezogen hat.
Dabei bemüht er sich durch sprachliche Überzeichnungen, humorvolle und satirische Stilelemente, seine Leser zu interessieren und zu unterhalten.
Nichts aber auch überhaupt nichts liegt ihm daran eine „heimattümelnden“ kitschigen Wiedersprüche nivelierende Erzählweise zu pflegen, die subjektiv empfundene Wiedersprüche, Ungleichheiten sowie Benachteiligungen zukleistert oder gar leugnet.
Mitten im Dörfchen, gleich da wo die beiden Bäche zusammenflossen befand sich eine niedrige Brücke.
Sie bot dem einen kleineren Bach nur recht wenig Raum zum durchfließen. Im Herbst, bei Dauerregen und Sturm, im späten Winter bei der Schneeschmelze, konnte die alte Brücke die Wasserflut nicht mehr fassen.
Dann dann verwandelten sich beide Bäche in reisende Gebirgsbäche und überspülten mitunter die Hauptstraße.Gleich links von der Brücke befand sich eine Gaststätte, besser gesagt eine Eckkneipe. Diese war schon über hundert Jahre in Familienbesitz, nun bereits in der dritten Generation. Dort zapfte man ein prickelndes, schmackhaftes Pilsbier mit herbem Charakter, gebraut von einer Brauerei, gleich sechs Kilometer entfernt, die nur dieses eine Bier braute.
Und, Schnäpse gab es, wie damals üblich, Wacholderschnaps, Doppelwachholder, Korn und ein Destillat welches sich „Frucht“ (Obstler) nannte.
Speisen gab es nicht, nun ja, auf Bestellung und das eher wiederwillig, eine heiße Mettwurst mit Roggenbrot und einem Klecks Senf, aber nur dann wenn der örtliche Metzger geliefert hatte.
Zu besonderen Anlässen, zum Beispiel kurz vor Weihnachten oder zwischen den Jahren, erfuhr diese übersichtliche Speisekarte eine erstaunliche Erweiterung.
Auf besonderen Wunsch, bereitete der Wirt dieses Mettwürstchen auf eine ganz besondere Art zu.
Die Bestellung lautete dann so:
„Jakob“ (nennen wir Ihn so) mach mer mohl e Öluwes“ Die lässt sich schwerlich in hochdeutsche Sprache übersetzen.
Der geneigte Leser möge dies verzeihen ,es ergibt sich im Verlauf der weiteren Erzählung, Sinn und Inhalt dieser Bestellung.
Über viele Jahre hin war diese Eckkneipe der Treffpunkt vieler Handwerker und Bauern der umliegenden Dörfer und Weiler.
Hochbetrieb herrschte bei Wilhelm vor allem dann wenn die Handwerker und Arbeiter Feierabend hatten und auf dem Nachhauseweg noch einen oder auch zwei Schoppen trinken wollten
Das war an Werktagen zumeist zwischen vier und sechs Uhr Nachmittags.
Maurer, Dachdecker, Zimmerleute, Schlosser, Schweißer, fast immer in den dafür zur Verfügung gestellten Fahrzeugen, ankommend, betraten das Lokal dann, durstig, in Ihren Arbeitskleider die Lokalität.
Einige stumm, graugesichtig, die Mundwinkel zusammen gepresst, mit hängenden Schultern.
Andere, zumeist Dachdecker, Zimmerleute in ihrer Zunftkleidung, die Maurer in blauen unvermeidlichen Arbeitsjäckchen, oft ausgefärbt, zerschlissen und geflickt. Sie kommen oft laut, polternd, schimpfend, fluchend, derbe Witze reisend. „Jakob breng ins gläich e Herrengedeck! Oder bässer gläich zwoo. Meer hoo Daschd.“ (Bringe uns bitte gleich ein Herrengedeck (Bier und Korn) Oder besser gleich zwei. Wir haben Durst.) Es riecht nach Männerschweiß, Zigarettenqualm, Bierdunst, Ölofen und ein bisschen nach Urin, befindet sich das Männerklo doch gleich neben der Gaststube.
Eine Frauentoilette gibt es nicht.
Es war eine durchweg paternalistische Männergesellschaft die sich dort traf. Mädchen und Frauen waren fast nie zugegen, waren aber in Gedanken und Männer-Phantasien zugegen, was oft dadurch zum Ausdruck kam sich irgendwelche „schmutzigen“ frauenfeindliche Witze zu erzählen um anschließend in grölendes Gelächter auszubrechen.
Deshalb vom Grunde auf frauenfeindlich? Oh nein, daß sind Sie nicht.
Diese Witzchen über Mädchen und Frauen, wenn auch rau und ungehobelt vorgetragen, lassen oft auch eine Scham, eine zurückhaltende Scheu, eine subtile Angst vor Frauen erkennen.
Als Beleg dafür mag die Beobachtung gelten, dass viele junge Männer in heiratsfähigen Alter, Junggesellen bleiben, umgelenke, tapsige Hagestolze, die, wenn sie einem attraktiven weiblichen Wesen begegnen, verstummen, oder anzüglich derbe werden.
– – –
Ein durchgängig patriarchalisch orientierte Dorfgemeinschaft, so wie es nach den soeben verfassten Schilderungen zu vermuten wäre, war diese Gesellschaft aber eher nicht.
Eine kleine Anekdote, an dieser Stelle eingefügt, möge diese Behauptung untermauern:
Immer an Samstagen, an hohen kirchlichen Feiertagen wurde gebadet. Das galt als Dogma.
Alle badeten. Erst die Großeltern. Danach die Kinder und und schließlich im selben Badewasser, die Eltern.
Zuvor schon, war die frische Unterwäsche von der Mutter für alle Familienmitglieder, auch für den Vater zurecht gelegt worden. In diesen Zeiten badete man grundsätzlich nur einmal in der Woche, nämlich Samstag Abend.
Nun könnte man sagen:
Die Frau des Hauses, die eh schon mit der mühsamen Arbeit in Haus und Hof belastet, muß nun auch noch die frische Wäsche welche Sie auch mühsam gewaschen hat, für den Herrn des Hauses zurecht legen. Der Ehemann als Familienoberhaupt, als Pascha?
Nur bedingt.
Würde er nämlich die Initiative ergreifen und seine Kleidung für Sonntags selbst aussuchen, käme es unweigerlich zum Eklat:
„Vadder du wääd doch wohl nedd ii dörer Läwerie ( vermutlich französisch: Blanchisserie = Wäsche) ii der Körche gieh?“ (Vater Du willst doch nicht wirklich in dieser Kleidung zum Gottesdienst gehen?) so die Gattin.
Könnte es sein, daß durch diesen Brauch, eine allmähliche, eine schleichende Hospitalisierung des Mannes erreicht wird, die man unter Umständen als eine Entthronung, eine subtile Entmachtung des Mannes betrachten kann?
Vollkommen unselbständig gemachte Männer, die nicht mehr Lage sind ihren Alltag zu bewältigen, weil sie über Jahrzehnte bedient wurden?
Eine subtile eher unbewusste Machtausübung benachteiligter Frauen gegenüber dem Manne der bis zur Übergriffigkeit vollversorgt wird?
Die Frauen zur damaligen Zeit erschienen ihm zumeist bodenständig, alltagsklug, selbstbewusst und tonangebend. Sicher war das auch dem Umstande geschuldet, daß durch die Abwesenheit der Ehemänner vor allem in den Sommermonaten, weil diese sich als Saisonarbeiter hauptsächlich im Siegerland verdingen mussten, dies mühsame Arbeit in Haus und Hof alleine stemmen mussten.
– – –
Die Männer kommen alle in Ihren Arbeitsklamotten zum Jakob wie man sagte. Keiner dachte daran sich vorher umzukleiden.
Ihre Arbeitskluft zeigte, wie körperlich schwer und anstrengend die Arbeit ist. Die Gesichter, wettergegerbt, manchmal auch gerötet, zuweilen auch ein wenig aufgedunsen. Von Statur sind alle kräftig, die Arme muskulös, die Schultern breit. Viele auch mit beachtlichen Bierbäuchen ausgestattet.
Sie reden über Fussball, gewesene Feuerwehr Einsätze, Politik im allgemeinen, Kommunalpolitik im Besonderen.
Klischees werden bedient. Stammtischparolen werden gedroschen. Zuweilen mitgebrachte Lehrlinge, „Stifte“ genannt, meist still und verdruxt am Bier nippend, werden wie gewohnt, auf den Arm genommen, veräppelt, zuweilen auch bloßgestellt.
„Lehrjahre sind keine Herrenjahre!“ sagt man Ihnen.
Sie ertragen es, stoisch lassen sich nichts anmerken und denken an Ihre zukünftige Gesellenzeit. Dann werden Sie sich rächen, aber nicht an Ihren damaligen Peinigern, sondern an den „Stiften“ die Ihnen nachfolgen.
So war es wohl schon immer.
Nun ja die freiwillige Feuerwehr im kleinen Dörflein.
Wer Mitglied der freiwilligen Feuerwehr war, ob aktiv oder passiv der war auch immer Gast bei Wilhelm. Ein Automatismus der sich aus Tradition und Gewohnheit nährte und nicht unwesentlich das soziale Leben im Dorf bestimmte.
Die Feuerwehrkameraden unter sich, ein Mikrokosmos für sich.
Sie haben eine gemeinsame Mission. Menschen die plötzlich in Not sind zu helfen, zuweilen unter Einsatz der eigenen Gesundheit, des eigenen Lebens.
Das ist nobel, vorbildlich und, für die Feuerwehrkameraden sinnstiftend. Aus dieser Kameradschaft ergaben sich auch eine Fülle weiterer gemeinsamer Freizeitinteressen. Wechselseitige Einladungen der umliegenden Feuerwehren zum Würstchenbraten, Schlachtessen, örtlichen Feuerwehrfesten, regionalen Feuerwehrtagen und so fort.
Würstchen, Spießbraten, Schlachtplatten waren die deftige und schmackhafte Grundlage für den Genuss des regional gebrauten Gerstensaftes, und der anderen hochprozentigen geistigen Getränke.
Das war rundweg vergnüglich, kurzweilig. Streitereien, die sich von alter Zeit her aus Rivalitäten der Dörfer untereinander nährten und zuweilen in kleineren Prügeleien untereinander endeten, aber nie wirklich zu ernsthaften, folgenreichen Auseinandersetzungen führten.
Oft so gegen halb sechs am Abend öffnete sich die Türe der Gaststube. Ein stattlicher großgewachsener Herr in grüner Uniform betrat die Bühne.
Stolz, erhobenen Hauptes, ein wenig arrogant trat er in die Mitte des Raumes. „Nabend allerseits.“
Ohne Umschweife setzte er sich auf immer denselben Stuhl an einem Biertisch der, zwar nicht ausdrücklich für Ihn reserviert war, der aber dennoch solange freiblieb bis er höchstselbst dort Platz nahm. Er brauchte sein Bier nicht zu ordern.
Jakob der Wirt zapfte bereits an dem hellen Blonden für Ihn.
Er trug eine grasig grüne Uniformjacken mit jeweils zwei silbernen Eicheln nebeneinander auf den Schulterstücken.
„Dä Föschder ess doo.“ (Der Förster ist gekommen) bemerkte ein Waldarbeiter am Nachbartisch, der mit seinen schwieligen roten zerkratzten Händen zum Glase griff und dem Herrn Oberförster, nun nennen wir Ihn Roderich Brei, zuprostete.
Der aber hatte sein Bier noch nicht und nickte nur beiläufig.
Jakob der Wirt, dessen feste Überzeugung es war ein gut gezapftes Pils dauere sieben Minuten um zur Vollendung zu kommen brachte Ihm schließlich sein Bier samt Bierdeckel.
Das dünne Kelchglas trug am untersten Rand seines Stieles eine blütenweiße ganz dünne saugfähige Papiermanschette, um den überlaufenden Schaum des edlen Gerstensaftes gegebenenfalls aufzusaugen. Gekrönt von einer beachtlichen weißen Schaumkrone glitzerte das Pils in bernsteinfarbenen Gold. Feine Fäden aus winzigen Kohlensäurebläschen durchzogen das edle Nass.
Nie mehr sah er so ein perfektes Pilsgetränk.
Er reichte es Roderich, erst den Bierdeckel, dann den Kelch und sprach tonlos, kaum hörbar: „Zmm Wohl.“ Roderich nickte nur und hob den Kelch zum Munde um zu trinken.
Nach ein bis zwei Bieren, löste sich dann die Zunge des Herrn Oberförster Roderich Brei.
„Ich bin ein Wirtschaftsmann. Der Wald ist das Kapital für die kommenden Generationen.
Ich kann Euch sagen, die Gemeindeverwaltung, schlimm, lauter Sesselfurzer, verdienen eine Haufen Geld, wir müssen sie bezahlen. Keine Ahnung und immer eine große Klappe.
Und dann, seit neuestem diese grünen Käferzähler und Vogelschützer. Alles Spinner. Vorlaute Lehrerkinder, unerzogene Pfarrerskinder, noch nie was vernünftiges gearbeitet.
Und wir müssen die durchfüttern. Eine Schande.
Und die wollen uns auch noch regieren.
Früher, da gab’s sowas nicht!“
Einige Gäste nickten Ihm liebedienerisch zu, andere hoben das Glas und skandierten: „Jawolll“.
Andere blickten gelangweilt ins Bierglas.
Wenige verzogen missbilligend Ihr Gesicht wendeten um und kommentierten: „Du Schwätzer.“
Jakob der Wirt hörte am Zapfhahn stehend zu und sagte schließlich, als der Disput allmählich abflaute:
„Häsde gehäd ich menn nur“,
was schwerlich und nur sinngemäß zu übersetzen wäre: (Ich habe zugehört. Ich meine ja nur.)
Es kann vermutet werden, das Er damit sagen wollte:
„Jeder kann hier in meiner Gaststätte, seine Meinung frei äußern. Ihr müsst euch nur vertragen.“
Immer schon hing ein Holztäfelchen an der Stirnwand, für jeden zu lesen, gegenüber der Theke auf dem geschrieben stand:
„Ein guter Gast ist niemals Last.“
Jakob der Wirt. Ein lebenskluger Mann, geprägt durch ein entbehrungsreiches Leben, als Soldat im Kriege durch Schicksal, Not und Angst.
Er jedoch, ebenfalls durch Biergenuss ein wenig enthemmt fühlte sich persönlich angegriffen und wurde zornig. Eifrig versuchte er sachliche Argumente für die beginnende Ökologie- und Umweltschutzbewegung der siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zu finden, was ihm jedoch nur ansatzweise gelang.
Er verhaspelte sich in der eigenen Argumentationskette, würde immer lauter und heftiger.
Sehr schnell verbündeten sich fast alle gegen ihn:
„Wos wäd du da du Bläss. Kää Ahnung voo nix. Lann öscht mo woss rechdijes. Da kinn mer wäirer schwädse.“
(„Was bist du denn für ein Hanswurst. Du grüner Junge. Verliere erst mal deine Eierschalen und werde trocken hinter den Ohren. Lerne erst Mal was richtiges. Dann können wir weiter reden.“)
Nun schaltete sich der kluge Wirt ein und sagte im ruhigen Tone:
„Du bäst enn oole Hezebletz. Genau wie Kottches Schöwerdägger. Derbäsde gesde jezz hääm. Kimmst da mann wörer.“
(Du bist ein alter Heißsporn. Genau so wie ein entfernter Vorfahre von dir aus dem neunzehnten Jahrhundert. Am besten gehst Du nun nach Hause. Morgen kannst Du gerne wiederkommen.)
Er nahm Jakobs Vorschlag an, zahlte und ging wütend und beleidigt nach Hause.
An einem anderen Nachmittag, so gegen drei Uhr Nachmittags an einem Freitag im frühen Frühling.
Er 16 Jahre jung befand sich auf dem Weg zu Jakobs Kneipe.
Nicht um dort Bier zu trinken, was er eher selten tat. Vielmehr war er auf dem Weg zu Jakbs Sohn, nennen wir Ihn Robert, der mit Ihm gemeinsam eine weiterführende Schule besuchte.
Sie hatten die Absicht die Hausaufgaben gemeinsam zu erledigen und für die anstehende Mathematikarbeit zu lernen.
Dabei überquerte er erneut die besagte niedrige Brücke. Weitere zehn Schritte geradeaus. Links nun das Treppenportal zu Jakobs Kneipe. Von zwei Seiten zu begehen, fünf Stufen hinaus. Nun befand sich direkt auf Augenhöhe die schwere lerchenhölzerne Eingangstür mit ihrem beim öffnen unverwechselbaren Geräusch…… *
Die sich gelegentlich ergebenden Übungsstunden im Fach Mathematik waren für Ihn zwar recht nützlich aber auch gelegentlich unerquicklich.
Konfrontierte sie ihn doch mit der zweifelsohne richtigen Feststellung, die Roberts große Schwester, nennen wir sie Babette, welche die beiden Jungen bei den Übungsstunden beaufsichtigte wie folgt ausdrückte:
“ Innser Robert ess im Rechen viel bässer wie du.“
(Mein Bruder Robert beherrscht das Fach Mathematik besser als Du es jemals vermögen wirst.)
Dennoch, in jener großen Küche vollzog sich das ganze bunte Familienleben dieser Gast- und Landwirtsfamilie, nebst allem was die Gaststätte betraf, war doch die Gaststube direkt nebenan und nur durch eine Schiebetür von jener großes Wohnküche getrennt.
Babette die Älteste der Geschwister, war schon seit Jahren in die Fußstapfen des Vaters getreten und damit auch schon in jungen Jahren die allseits geachtete Nachfolgerin und Wirtin in spe geworden.
Eine kluge, attraktive junge Frau, resoluter Natur, ohne jemals grob oder unhöflich zu sein.
Zuweilen, eher selten, erkundigte sich ein meist auswärtiger Gast nach der Speisekarte.
Die gab es nicht, war auch nicht notwendig.
Was Babette anbieten konnte, war ein Mettwürstchen, kalt oder warm.
Ließ ein Gast sich darauf ein, eilte Babette aus der Gaststube in die Küche, griff in den Kühlschrank und holte besagtes Würstchen heraus, bei Warmbestellung, fluchs in eine kleine Stielkasserolle, kaltes Leitungswasser dazu, auf die kleine Flamme des Gasherdes gestellt.
Das Mettwürstchen ins kalte Wasser gegeben. Zehn Minuten köcheln lassen schon fertig.
Babette inzwischen erneut auf der Gaststube kommend, geht zum Küchenschrank entnimmt dort ein Kuchentellerchen. Es ist aus weißem Porzellan mit einem Rosenmuster um den Tellerrand. Sie entnimmt das Würstchen aus dem siedenden Wasser. Vorsicht dann mit der Gabel auf das besagte Kuchentellerchen.
Auf dem noch siedenden Wasser schwimmen kleine Fettaugen.
Der feine Duft von frisch gebrühter Wurst breitet sich aus.
Babette nimmt nun eine Tube Löwensenf extra scharf aus dem Kühlschrank.
Ein kleiner gelber Fleck davon auf das Kuchentellerchen. Ganz an den Rand desselbigen.
Nun stellt Sie alles auf die silberne Abtropffläche der Spüle, auf der auch eine dunkelblaue Spülmittelflasche Marke Pril ihren festen Platz hatte. Das Gedeck war jedoch noch nicht vollendet.
Erneut wendet sie sich ab. Gleich linker Hand befand sich ein weißes Küchenschränckchen, direkt in gleicher Höhe wie der Gasherd.
Die Türe dieses Schränkchens war in der Mitte sowie gleich oben links und rechts mit bunten Prilblumen beklebt. Sie bildeten damit ein lustiges Dreieck auf der Oberfläche des sonst weißen Türchens.
Sie öffnete diese bunt beklebte Türchen. Sogleich entströmte von dort der typische Geruch von Sauerteigbrot. So war es auch.
Ganz unten lag, mit der Schnittseite nach unten, sorgfältig lose bedeckt mit einem sauberen Küchentuch aus Baumwolle, bunt kariert, ein zur Hälfte durchgeschnittenes Bauernbrot mit glatter Krumme, die wiederum einen matten schwärzlich brauen Glanz abgab.
Babette hob den halben Laib des Bauernbrotes heraus und legte Ihn auf die Abtropffläche der Spüle.
Nun mittels eines besonderen Mechanismus, ganz trickreich klappte Sie die Brotschneidemaschine aus demselben Schränken heraus.
Und so stand Sie da, in all ihrer funktionellen Pracht.
Auf einer graumelierten Bodenplatte war das Exponat fest verschraubt.
Die Flanken, der Messerschutz in weiß, schon ein wenig bestossen von häufigen Gebrauch.
Die Kurbel, mittels der das große runde Schneidemesser in Drehung versetzt wurde,l chromfarben.
Der Griff der Kurbel ganz in schwarz, aus Bagelitt gefertigt.
Babette bückte sich ein wenig und nahm das zur Hälfte angeschnittene Bauernbrot aus dem Brotschränkchen.
Sie legte das Trockentuch, mit dem das Brot eingewickelt war zu Seite, legte den halben Laib auf die Schneideseite der Brotmaschine an der rechten Hand, drückte den Laib nun umsichtig an das runde Schneidemesser und begann, links an der Kurbel zu drehen.
Dies alles vollzog sich mit einer vollkommenen Routine, ohne Eile, ruhig, sachlich, konzentriert.
Die runde Schneide begann sich zu drehen, und glitt mühelos in die Laibhälfte hinein.
Das dabei entstandene Geräusch war ein zweifaches, gleichzeitiges.
Das Zahnrad zwischen Kurbel und Schneiderad ratterte leise, gleichförmig und zuverlässig.
Die Schneide, sobald sie ins Brot einschnitt, zischte leise, gleichzeitig aber auch ein rutschender Klang, so als ob eine leinerne Tischdecke nach Gebrauch von Wohnzimmertische gezogen würde.
Die so erzeugte Bodder (Brotscheibe) war etwa acht Millimeter dick, nierenförmig von Gestalt. Die Krume feinporig, graubraun, die Kruste eher dünn und schwärzlich braun.
Ihr Duft, säuerlich, brotig, so wie Roggenbrot eben riecht wenn es nicht mehr ganz frisch, seit zwei bis drei Tagen im Brotschränkchen liegt, um auf seinen Verzehr zu warten.
Nun nahm Sie eine bereitliegende Besteckgabel, wandte sich nach links und spieste das nun zur Vollendung gebrachte Mettwürstchen damit auf, legte es sorgsam auf das schon mit Senf versehene Kuchentellerchen.
Die gerade aufgeschnittene Scheibe Brot dazugelegt.
Das Werk war vollendet.
Gabel, Messer und eine Serviette waren zum genussvollen Verzehr in der Gaststube nicht notwendig, so verzichtete Babette auch darauf.
Im dunklen Winterhalbjahr, vor allem über die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr, war die Gaststube schon nachmittags gut gefüllt.
Handwerker, Waldarbeiter, Steinmetze, Steinbrucharbeiter, Zimmerleute Dachdecker und Maurer machten „Schlechtwetter“ und „stempelten“ (meldeten sich zeitlich befristet witterungsbedingt arbeitslos).
Den meisten Männern war diese „Zwangspause“ hochwillkommen und oft auch bitter notwendig.
Die schwere Arbeit unter freiem Himmel, die nebenher noch betriebene kleine Landwirtschaft hauptsächlich zur Selbstversorgung, forderte ihren Tribut.
Das Gelächter der Männer, die lauten Stimmen, die oft grobe zuweilen umgelenke Konversation, das Hämmern der Würfelbecher, die Ansagen beim Skat, (Kontra, Re onn noch en Buuwe droff), gedämpfte Radiomusik, immer (HR 3), die populistischen Stammtisch Parolen, der Bier und Zigarettendunst all das ist ihm in Erinnerung.
Von Spätnachmittags bis tief in die Nacht zechte rauchte man. Eine Runde nach der anderen würde „geschmissen“.
Zur Speise gab es wie bereits berichtet Mettwürstchen mit Löwensenf und einer Scheibe Roggenbrot.
Allerdings gab es, das soll dem geneigten Leser nun nicht mehr vorenthalten werden, während dieser besonderen Winterzeit eine kulinarische Besonderheit:
Der Durst immer noch nicht gestillt, bestellen viele beim Wirt wie folgt:
„Jogeb meer hoo n Honnger wie n Beer!
(Jakob ich habe großen Hunger)
Mach mer mool zwoo Öluwes“
Wilhelm schmunzelte dann wissend, verließ die Gaststube durch die Schiebetür gleich hinter dem Tresen.
Nach einer kleinen Weile kam er zurück und trug zwei sorgfältig in Butterbrotpapier eingewickelte Mettwürstchen bei sich.
Mit Bedacht, noch wenige Schritte, hob er nun das schwere Abdeckgitter des großen Ölofens an und legte die beiden verpackten Würstchen auf die gusseiserne Ofenplatte, das Abdeckgitter wieder an ihren vorherigen Platz.
Ein leises, verheißungsvolles Zischen war sogleich zu vernehmen.
Ein Weilchen später dann, das eine oder andere weitere Pils war inzwischen getrunken, öffnete sich laut vernehmlich die Eingangstüre.
Ein großer kräftiger Mann trat herein. Es war, nun nennen wir Ihn „Eduscho“ seit Jahrzehnten Stammgast bei Jakob.
Dieser Augenblick des eintretens, alle blickten zu Ihm auf, berührte Ihn sichtlich peinlich. Kaum vernehmlich murmelte er „Nabend“, sein Blick irrte hin und her, suchte einen Anhaltspunkt, fand aber keinen. Stattdessen nahm er seine jagdgrüne Schirmmütze, vom fast kahlen Kopfe und legte sie auf die Hutablage der Garderobe, die bereits übervoll war mit den Wintermännermänteln der Gäste.
Dann ging er, immer noch verlegen, schwerfällig zur Theke und wartete wortlos.
Eine Bestellung war auch nicht notwendig. Jakob kannte die Vorlieben seiner Gäste.
Er trug eine Kniebundhose aus jagdgrünem grobem Cord. Dazu einen selbstgestrickten Pullover mit Zopfmuster.
Eduscho nahm das fertig gezapfte Pils von der Theke, führte es zum Munde, trank durstig.
Nun setzte er die Pilstulpe wieder ab. Seiner Kehle entführt nun ein, kaum hörbares unterdrücktes Rülpsen.
Willi hat inzwischen das uhrenglasförmige Schnapsglas bis am den Rand gefüllt.
Wieder dieses tonlos „Zmmm Wohl“. Herr Eduscho nahm das Gläschen, gefüllt mit „Doppelwachholder“ und kippte, wo wie es sich gehört, das edle Destillat, mit einem mal in durstige Kehle, schluckte zweimal. Seine Gesichtszüge entspannten sich sogleich. Sichtliches inneres Wohlwollen zeigten sich auf seinem Antlitz.
Immer noch an der Theke stehend wendete er seinen Kopf nach rechts. Dort stand, wie gesagt der große wärmespendende Ölofen.
Seine Mimik veränderte sich plötzlich. Ein jungenhaftes, spitzbübisches lächeln eroberte seine Gesichtszüge.
Lediglich eine kleine Bewegung mit seinem stattlichen Podex nach rechts, setzt er sich geradewegs auf den warmen Rost des Ölofens, blickt nach oben und grinst.
Die Mettwürstchen zischen ein letztes mal, ein gedämpftes „Wutsch“, dann ein vernehmlicheres Bruzeln.
Augenblicklich beginnt es nach knuspriger Bratwurst zu duften.
Alles lacht. Laut, manche mit verrauchter heißerer Stimme.
Jakob, souverän wie immer:
„Der Eeluwes säi faddich. Ehr Jonge, ezz kinder ääse.“
(Die Ölofen Grillwürstchen sind zubereitet.
Guten Appetit die Herren.)
* ….Immer noch befand er sich sich direkt in Augenhöhe der schweren lerchenhölzernen Eingangstüre zu Jakobs Kneipe mit ihrem beim öffnen unverwechselbaren Geräusch.
Er wendete seinen Blick. Auf der gegenüberliegenden Seite der schmalen Dorfstraße wenige Meter bergan befand sich ein Bauernhaus, eng an die dahinterliegende Anhöhe geschmiegt. Im rechten Winkel gleich rechts daneben die Scheune. Nochmals dann erneut im rechten Winkel wieder links eine erneutes dazugehöriges Wirtschaftsgebäude, als zusätzliche Scheune mit einem Schweinestall im Parterre zu erkennen.
Für einen Bauernhof im Klippdachsland mit seinen kargen Böden und seinen kalten und langen Wintern, ein recht stattliches Gehöft.
Aber dies ist wieder eine andere Geschichte…….
„Mox continues“ (Wird fortgesetzt).
Wir Buchenwalder Antifaschisten sind heute angetreten zu Ehren der in Buchenwald und seinen Außenkommandos von der Nazi-Bestie und ihren Helfershelfern ermordeten 51 000 Gefangenen!
51 000 erschossen, gehenkt, zertrampelt, erschlagen, erstickt, ersäuft, verhungert, vergiftet, abgespritzt.
51 000 Väter-Brüder-Söhne starben einen qualvollen Tod, weil sie Kämpfer gegen das faschistische Mordregime waren.
51 000 Mütter und Frauen und Hunderttausende Kinder klagen an!
Wir lebend Gebliebenen, wir Zeugen der nazistischen Bestialität, sahen in ohnmächtiger Wut unsere Kameraden fallen.
Wenn uns eins am Leben hielt, dann war es der Gedanke: Es kommt der Tag der Rache!
Heute sind wir frei!
Wir danken den verbündeten Armeen der Amerikaner, Engländer, Sowjets und allen Freiheitsarmeen, die uns und der gesamten Welt den Frieden und das Leben erkämpfen.
Wir gedenken an dieser Stelle des großen Freundes der Antifaschisten aller Länder, eines Organisatoren und Initiatoren des Kampfes um eine neue, demokratische, friedliche Welt, F. D. Roosevelt. Ehre seinem Andenken!
Wir Buchenwalder, Russen, Franzosen, Polen, Tschechen, Slowaken und Deutsche, Spanier, Italiener und Österreicher, Belgier und Holländer, Engländer, Luxemburger, Rumänen, Jugoslawen und Ungarn, kämpften gemeinsam gegen die SS, gegen die nazistischen Verbrecher, für unsere eigene Befreiung.
Uns beseelte eine Idee: Unsere Sache ist gerecht – Der Sieg muß unser sein!
Wir führten in vielen Sprachen den gleichen harten, erbarmungslosen, opferreichen Kampf, und dieser Kampf ist noch nicht zu Ende. Noch wehen Hitlerfahnen! Noch leben die Mörder unserer Kameraden! Noch laufen unsere sadistischen Peiniger frei herum!
Wir schwören deshalb vor aller Welt auf diesem Appellplatz, an dieser Stätte des faschistischen Grauens:
Wir stellen den Kampf erst ein, wenn auch der letzte Schuldige vor den Richtern der Völker steht!
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.
Das sind wir unseren gemordeten Kameraden, ihren Angehörigen schuldig. Zum Zeichen Eurer Bereitschaft für diesen Kampf erhebt die Hand zum Schwur und sprecht mir nach:
,WIR SCHWÖREN! ,
Im Talmud, dem Buch, das den jüdischen Glauben mit dem konkreten Leben verbindet, ist es wunderbar formuliert:
“Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein und unser Schicksal“
Ein Schüler fragte den Baalschem:„Wie geht das zu, daß einer, der an Gott hangt und sich ihm nah weiß, zuweilen eine Unterbrechung und Entfernung erfährt?“Der Baalschem erklärte: „Wenn ein Vater seinen kleinen Sohn will gehen lernen, stellt er ihn erst vor sich hin und hält die eignen Hände zu beiden Seiten ihm nah, daß er nicht falle, und so geht der Knabe zwischen den Vaterhänden auf den Vater zu. Sowie er aber zum Vater herankommt, rückt der um ein weniges ab und hält die Hände weiter auseinander, und so fort, daß das Kind gehen lerne.“
Wahrheit:
Was bedeutet das, was die Leute sagen: „Die Wahrheit geht über die ganze Welt“Es bedeutet, daß sie von Ort zu Ort verstoßen wird und weiterwandern muß.(Rabbi Baruch)
Leib und Seele:
Als Rabbi Schmelke von seiner ersten Reise zum Maggid heimkehrte und man ihn fragte, was er erfahren habe, antwortete er:„Bis nun hatte ich meinen Leib kasteit, daß er die Seele ertragen könne. Jetzt aber habe ich gesehen und gelernt, daß die Seele den Leib ertragen kann und sich von ihm nicht abzuscheiden braucht. Das ist es, was uns in der heiligen Thora zugesprochen ist: ‚Ich will meine Wohnung in eurer Mitte geben, und meine Seele wird euch nicht verschmähen.‘ Denn nicht soll die Seele ihren Leib verschmähen.“
Die Lehre der Seele:
Rabbi Pinchas führte oftmals das Wort an: „Die Seele des Menschen wird ihn belehren“, und bekräftigte es: „Es gibt keinen Menschen, den die Seele nicht unablässig belehrte.“Einst fragten die Schüler: „Wenn dem so ist, warum hört der Mensch nicht auf sie?“„Unablässig lehrt die Seele,“ beschied sie Rabbi Pinchas, aber sie wiederholt nicht.“
Etwas Großes tun:
Wenn ein Mensch etwas Großes in Wahrheit zu tun beginnt, braucht er nicht zu fürchten, daß ein anderer es ihm nachtun könnte. Wenn er es aber nicht in Wahrheit tut, sondern darauf sinnt, es so zu tun, daß keiner es ihm nachtun könnte, dann bringt er das Große auf die niederste Stufe herab, und alle können dasselbe tun. (Rabbi Pinchas)
Der Eilige:
Der Berditschewer sah einen auf der Straße eilen, ohne rechts und links zu schauen. „Warum rennst du so?“ fragte er ihn.„Ich gehe meinem Erwerb nach,“ antwortete der Mann.„Und woher weißt du,“ fuhr der Rabbi fort zu fragen, „dein Erwerb laufe vor dir her, daß du ihm nachjagen mußt? Vielleicht ist er dir im Rücken, und du brauchst nur innezuhalten, um ihm zu begegnen, du aber fliehst vor Ihm
Triebe „brechen“:
Ein junger Mann gab dem Riziner einen Bittzettel, darauf stand, Gott möge ihm beistehn, damit es ihm gelinge, die bösen Triebe zu brechen.Der Rabbi sah ihn lachend an: „Triebe willst du brechen? Rücken und Lenden wirst du brechen, und einen Trieb wirst du nicht brechen. Aber bete, lerne, arbeite im Ernst, dann wird das Böse an deinen Trieben von selber verschwinden.“
In der Hölle:
Der Apter sprach zu Gott: „Herr der Welt, mir ist bewußt, daß ich keinerlei Tugend und Verdienst habe, um derentwillen du mich nach meinem Tode ins Paradies unter die Gerechten versetzen könntest. Aber willst du mich etwa in die Hölle in die Mitte der Bösewichter setzen, so weißt du doch, daß ich mich mit ihnen nicht vertragen kann. Darum bitte ich dich, führe alle Bösen aus der Hölle, dann kannst du mich hineinbringen.“
Gib und nimm:
Die Losung des Lebens ist: „Gib und nimm.“Jeder Mensch soll ein Spender und Empfänger sein.Wer nicht beides in einem ist, der ist ein unfruchtbarer Baum.(Rabbi Jizchak Eisik)
Götzenopfer:
Man fragte Rabbi Bunam: „Was ist mitGötzenopfergemeint? Es ist doch ganz undenkbar, daß ein Mensch einem Götzen Opfer darbringt!“Er sagte: „So will ich euch ein Beispiel geben. Wenn ein frommer und gerechter Mann mit andern bei Tisch sitzt und würde gern noch etwas mehr essen, aber seines Ansehns bei den Leuten wegen verzichtet er darauf, das ist Götzenopfer.“
Die große Schuld:
Die große Schuld des Menschen sind nicht die Sünden, die er begeht – die Versuchung ist mächtig und seine Kraft gering! Die große Schuld des Menschen ist, daß er in jedem Augenblick die Umkehr tun kann und nicht tut.
Die kommende Welt:
Einmal war der Sinn des Baalschem so gesunken, daß ihm schien, er könne keinen Anteil an der kommenden Welt haben. Da sprach er zu sich: „Wenn ich Gott liebe, was brauche ich da eine kommende Welt?“
Wo wohnt Gott:
Mit dieser Frage überraschte der Kosker einige gelehrte Männer, die bei ihm zu Gast waren. Sie lachten über ihn: „Wie redet ihr! Ist doch die Welt seiner Herrlichkeit voll!“Er aber beantwortete die eigene Frage: „Gott wohnt, wo man ihn einläßt“
Im Chassidismus lässt sich der Gedanke der Demokratie in geistiger und ökonomischer Hinsicht feststellen.
Es entstehen hier nicht übersteigerter Intellekt und Wertung eines Juden nach seiner Gelehrsamkeit im Vordergrund wie im Rabbinismus, sondern man setzt hier prinzipiell auf das jedem zugängliche religiöse Gefühl und die Intention (Kawwana).
Der radikale gesellschaftliche Demokratismus zeigte sich bei den ersten Führern, den Zaddikim. Rabbi Israel Baal-schem tov (ca. 1700 -1760) war der Schöpfer der Bewegung und widmete sich mit Vorliebe Ungebildeten und Armen aus dem Volk. Damit schuf er sich den Weg zum Herzen des Volkes. Er passte seine Sprache und sein Lebensgefühl ihren Neigungen an. Die Nächstenliebe zum Volk stand im Vordergrund.
Der Zaddik (einer der Gerechten) repräsentierte den Typus des autonomen Führers und entspricht so dem Charakter des Chassidismus als einer autonomen Gemeinschaftsbildung. Er wird aufgrund seiner Begabung zum Führer und ist das Gegenteil eines falschen Messias. Dieser will die Erlösung jedes einzelnen selbst vollziehen.
Wir stellen klar: Wer Jüdinnen und Juden und jüdisches Leben in Deutschland – in welcher Form auch immer – angreift, der greift die Grundlagen unserer Gesellschaft an, der tritt die Menschenwürde und Grundrechte aller mit Füße #chaimguski
Der Netphener Tisch, ein Projekt der Möglichkeitsdenker
ZDF-Menschen am 22.05.10. Vom Hilfeempfänger zum ehrenamtlichen Helfer. Wie Menschen mit Lernschwierigkeiten für bedürftige Bürger einer Region ehrenamtlich tätig werden. Ein Beispiel für bürgerschaftliches Engagement von Menschen mit Lernschwierigkeiten in der Stadt Netphen bei Siegen.
WDR Lokalzeit Südwestfalen 31.05.07. Dank Alexandra Schneider werden hunderte Menschen in Netphen satt! Vom Hilfeempfänger zu ehrenamtlichen Helfer. Bürgermut ist gefragt.
Die Möglichkeitsdenker entwickelten sich aus verschiedenen Projekten zum freiwilligen bürgerschaftlichen von Menschen mit Lernschwierigkeiten in ihrer Region, begonnen im Jahre 2005.
Dort vollzog sich auch innerhalb des praktischen sozialpädagogischen Handlungsfeldes eine eindeutige Hinwendung zur Gemeinwesenarbeit.
Gleich zu Anfang entwickelte sich ein alle zukünftigen Bemühungen zusammenfassendes Narrativ.
Es war ein Gedicht von Rainer Maria Rilke einer der bekanntesten Lyriker der Romantik nämlich: „Werkleute sind wir…“
Es handelt sich dabei, das sei an dieser Stelle erwähnt auch um eines meiner Lieblingsgedichte.
Dass ein solches Gedicht, aus der bildungsbürgerlichen Hochkultur des ausgehenden 19. Jahrhunderts, zum vielfältig zitierten Narrativ wurde und all unsere Bemühungen und Entwicklungsschritte begleitete, freut mich ganz besonders.
Wiederlegt es doch glänzend die oft geäußerte und ausgrenzende Auffassung, das solche lyrisch anspruchsvolle Texte diesem Personenkreis per se nicht zugänglich seien.
Auch aus diesem Grunde sei es auch an dieser Stelle wieder einmal zitiert:
„Werkleute sind wir………..*
Werkleute sind wir: Knappen, Jünger, Meister, und bauen dich, du hohes Mittelschiff. Und manchmal kommt ein ernster Hergereister, geht wie ein Glanz durch unsre hundert Geister und zeigt uns zitternd einen neuen Griff.
Wir steigen in die wiegenden Gerüste, in unsern Händen hängt der Hammer schwer, bis eine Stunde uns die Stirnen küsste, die strahlend und als ob sie Alles wüsste von dir kommt, wie der Wind vom Meer.
Dann ist ein Hallen von dem vielen Hämmern und durch die Berge geht es Stoß um Stoß. Erst wenn es dunkelt lassen wir dich los: Und deine kommenden Konturen dämmern.
….. .“
*Rainer Maria Rilke, 26.9.1899, Berlin-Schmargendorf
„Nicht nur die Praxis und das Handeln der Sozialarbeitenden ist von der Ökonomisierung geprägt. In den Köpfen unserer PraktikerInnen haben sich das Gedankengut und die Denkweise der Betriebswirtschaft bereits festgesetzt.
Die betriebswirtschaftliche Sprache und Logik beherrscht auch die Köpfe. Qualifizierte Soziale Arbeit wird von den Fachkräften selber als Luxus abgetan.
Die Ökonomisierung und ihre Folgen werden als selbstverständlich, als unvermeidbar, normal und natürlich erlebt und akzeptiert. Man findet nichts dabei, die fachliche Verantwortung in die Hände der Politik und Verwaltung ab zugeben.
Und auch eine Abwertung der eigenen KlientInnen hat bereits Einzug in das Denken und Fühlen so mancher PraktikerInnen gefunden.
Zusammengefasst lässt sich feststellen:
Die Veränderungen durch die Ökonomisierung wirken sich auf den Prozess der Erbringung sozialer Dienstleistungen, und auf die Definition der Aufgaben und der Zielgruppen Sozialer Arbeit, aus.
Und nicht zuletzt verändern sie die Binnenstruktur, also z.B. die Organisation, die Sprache, die Bedeutung bestimmter Bezugswissenschaften, die intentionale Ausrichtung und die Methoden der Sozialen Arbeit.
Soziale Arbeit als in diesem Sinne ökonomisierte Soziale Arbeit ist damit nicht mehr in der Lage, ihre Ziele, Wege und Zielgruppen selber zu bestimmen.
Die Veränderungen und Herausforderungen der neoliberalen Politik und der Ökonomisierung führen zu einer Abwendung der Sozialen Arbeit von ihren fachlichen und ethischen Grundsätzen.“
Vor dem Hintergrund meiner eigenen beruflichen Erfahrungen aus den letzten 35 Jahren, kann ich dem nur zustimmen
Karl Marx. Er war einer der größten Denker des 19. Jahrhunderts:
„……Linke Ideen, auch der radikaleren Sorte, sind in vielen westlichen Ländern wieder populär – bis hin zur Verstaatlichung von Teilen der Wirtschaft. Gibt bessere Antworten auf aktuelle Probleme…..?“
Zitate: „Aller Mehrwert, in welcher besondern Gestalt von Profit, Zins, Rente usw. er sich später kristallisiere, ist seiner Substanz nach Materiatur unbezahlter Arbeitszeit.“
„Der Arbeitslohn wird also durch dieselben Gesetze bestimmt, die den Preis jeder andern Ware bestimmen.“